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wird mit einem kleinen scharfen Messer so dünn als nur möglich geschält, in ein Wasserglas, das zur Hälfte mit Wasser gefüllt, gelegt und, mit Papier zugedeckt, 10 Minuten zum Ausziehen hingestellt. Der erforderliche Zucker wird in die Bowle gegeben, mit ein wenig Wasser angefeuchtet und aufgelöst, der Wein hineingegossen und von dem Extrakt aus der Pomeranzenschale nach Geschmack hinzugefügt.

Durch den Rotwein gewinnt der Kardinal an Farbe und Geschmack.

(Wird Champagner zum Kardinal gegeben, so läßt man dafür das Selters- oder Heppingerwasser fehlen.)

Christophelet.

– Zimt, Gewürznelken, Kardamomen und Kubeben, von jedem 25 gwerden gröblich gestoßen, mit ½ kg Zucker in ein Gefäß gethan, 1 l Rotwein dazu gegossen, umgerührt und wohl zugedeckt über einem schwachen Feuer bis zum Sieden erhitzt. Hierauf wird das Gefäß vom Feuer abgehoben und, wenn die Flüssigkeit kalt geworden ist, gießt man 1 l echten Franzbranntwein (Cognak) dazu und filtriert ihn in Flaschen, die man, gut verkorkt, an einem kühlen Orte aufbewahrt.

Eierwein.

– Man nimmt zu ½ l weißem oder auch rotem Wein, 3 ganze frische Eidottern, rührt sie mit gepulvertem Zucker und geriebener Muskatnuß und gibt dann den Wein allmählich dazu.

Fletsch.

– Man reibt 3 Citronen auf Zucker, schabt das Geriebene ab und gießt 2 l Wasser und 2 l Pontak darüber, seiht durch eine Serviette und versüßt mit geläutertem Zucker.

Hippocras.

– Man thut 4 Flaschen guten Rhein- oder Franzwein mit ½ kg Raffinadzucker, 33⅓ g Zimt und der Schale von 1 Citrone in ein wohlverdecktes Gefäß und läßt es 24 Stunden stehen. Alsdann legt man einige Orangenblüten (siehe diesen oben im I. Abschn. d. Schr. erörterten Artikel) in ein Sieb und läßt den Wein darüber laufen.

Empfohlene Zitierweise:
Anselm Josti [Hrsg.]: Die Bereitung warmer und kalter Bowlen. Voigt, Weimar 1885, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Bereitung_warmer_und_kalter_Bowlen.pdf/104&oldid=- (Version vom 14.9.2022)