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doppeltem Papier, besser aber mit Wachspapier oder angefeuchteter Blase wohl zugebunden und an einem trockenen und kühlen Orte aufbewahrt werden.

Apfelsinen

sind die bekannten Früchte des süßen Pomeranzenbaumes (Citrus Aurantium dulcis, L.), dessen Anbau und Kultur sich über ganz Südeuropa und die Mittelmeerinseln, den Orient, Nordafrika, die Azoren, Chili und andere Gegenden Südamerikas erstreckt. Im deutschen Handel finden sich meist italienische Apfelsinen, die man sämtlich Messinaer zu nennen pflegt. Die azorischen Früchte, sowie viele spanische und portugiesische haben ihren Absatz in England. Frankreich bezieht ebenfalls außer seinem eigenen Erzeugnis in der Provence viel italienische und Inselware, ebenso aus Spanien (Valencia). Die Malteser Apfelsinen gelten für die besten, kommen aber wenig zur Ausfuhr. Nach Deutschland kommen außer den italienischen (Messinaer) solche von Genua, Nizza und vom Gardasee. Die Versendung der Apfelsinen geschieht in Kisten, seltener in Fässern; es sind je nach der Größe und Gewohnheit 200 bis 400 eingezählt, meist einzeln in Papier eingewickelt. Die Ausfuhr aus den südlichen Häfen geschieht meist im Oktober, November und Dezember. Die Farbe der Apfelsinen ist meistens hochgelb mit gelbem, auch blutrot gefleckt mit rotem Fleisch. Der Größe nach sind sie sehr verschieden; die größten kommen fast einer doppelten Faust gleich. Die kleinste, besonders geschätzte Sorte hat die Größe von Borsdorfer Aepfeln und hat den Namen Mandarinenorangen. Der Gebrauch der Apfelsinen zum unmittelbaren Genuß als ein erquickendes, kühlendes Obst, zur Punschbereitung, zu Kompotts u. s. w. ist bekannt genug.

Aprikosen.

– Mit diesem Namen bezeichnet man bekanntlich die Früchte des mit dem Pflaumenbaum verwandten Aprikosenbaums (Prunus armeniana, L.), welcher zuerst durch die Römer aus Armenien nach Griechenland und Italien verpflanzt wurde und sich von da weiter in Europa ausbreitete. Bei uns in Deutschland kommt derselbe zwar noch im Freien fort und erreicht daselbst

Empfohlene Zitierweise:
Anselm Josti [Hrsg.]: Die Bereitung warmer und kalter Bowlen. Voigt, Weimar 1885, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Bereitung_warmer_und_kalter_Bowlen.pdf/20&oldid=- (Version vom 14.9.2022)