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durchgefault, gefroren, oder auch unreif, hart, blaßgelb und grünfleckig sind.

Der größte Teil der zu uns kommenden Ware stammt aus Italien, namentlich sind die über Genua und Messina ausgeführten gesucht; die spanische und portugiesische Ernte wird größtenteils nach England verschifft; die auf den griechischen Inseln gebauten Früchte kommen seltener in den Handel, sondern werden auf Citronensaft und ätherisches Oel verarbeitet. Eine Citrone liefert im Durchschnitt 24 g Saft.

Da die Citronenbäume wie alle ihre Verwandten immer Blüten und Früchte haben, so werden auch mehrmals im Jahre Ernten gemacht. Die erste Ernte, welche über die Monate Oktober bis Ende Dezember und noch weiter sich ausdehnt, gibt die besten Früchte; dann folgt die zweite Ernte, März, April, Mai, und die dritte vom Juni bis Ende September, welche die am wenigsten geschätzten Herbstcitronen liefert.

Alle zum Versenden bestimmten Früchte werden der bessern Haltbarkeit halber vor der Reife abgenommen und um so unreifer, je weiter sie verschickt werden sollen. Zur Versendung werden sie, meistens einzeln in Papier gewickelt, in Kisten regelmäßig eingeschichtet, und zwar halten die Kisten 400 bis 700 Stück, je nach den Bestimmungsländern und so, daß an die weitesten Bestimmungsorte die Kisten mit den geringsten Anzahlen gehen.

Die Aufbewahrung der Citronen geschieht an etwas luftigen, nicht warmen, weder kalten noch feuchten Orten, und ein geeignetes Zimmer ist meistens dazu besser, wie ein Keller, es müßte denn dieser recht trocken und dabei luftig sein. Jede Frucht muß allein liegen, ohne einander unmittelbar zu berühren und, wo möglich, gegen den Einfluß der äußeren Luft gesichert sein. Zu dem Ende wickelt man sie in Schreibpapier, weil ungeleimtes leichter Feuchtigkeiten anzieht, bestreut den Boden eines Kastens mit feinem trocknen Sande, legt darauf die eingewickelten Citronen und, wenn die Fläche voll ist, streut man dergleichen Sand darüber, welcher die Zwischenräume gut ausfüllen

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Anselm Josti [Hrsg.]: Die Bereitung warmer und kalter Bowlen. Voigt, Weimar 1885, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Bereitung_warmer_und_kalter_Bowlen.pdf/26&oldid=- (Version vom 14.9.2022)