Seite:Die Bereitung warmer und kalter Bowlen.pdf/27

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und die Früchte etwas überdecken muß. Dann macht man eine frische Schicht, verfährt wie vorher, und setzt dies solange fort, bis der Kasten voll und zuletzt mit Sand bedeckt ist. Statt des Sandes kann man auch gesiebte Asche, Getreide und dergl. anwenden, nur muß jedes möglichst trocken sein.

Die Verbrauchsweisen der Citronen in der Küche, Konditorei, zu Limonade, Punsch u. s. w. sind bekannt.

Für Konditor, Gastgeber, Hausfrauen etc. ist es in Regel nicht rätlich, sich mit einem großen Vorrate von Citronen, und besonders von Sommerfrüchten, die reifer, weicher und saftreicher, als die Winterfrüchte sind, aber auch um so leichter dem Verderben unterliegen, zu versehen. Wenn sie nicht Aussicht haben, diesen Artikel in großer Menge zu gebrauchen, thun sie am besten, ihren Bedarf von den Citronenhändlern zu nehmen, welche alle Länder durchziehen und wo sie sich durchaus gute Früchte wählen können, während die Kisten öfters einen Teil schadhafter enthalten.

Cognak

heißt nach der gleichnamigen französischen, im Departement der Niedercharante gelegenen Stadt der aus dem Wein der Umgegend destillierte Branntwein. Alle aus Wein und Weinresten gewonnenen Branntweine heißen bekanntlich Franzbranntweine; unter ihnen steht der echte, wirklich aus Wein gebrannte Cognak oben an. Er hat einen eigentümlichen Wohlgeschmack, den ihm die dort wachsende Traube verleiht, ist fuselfrei und ursprünglich farblos, wird aber durch das Lagern in eichenen Fässern weingelb. Da die Produktion auf eine einzelne Lokalität beschränkt ist, so kommt echte Ware an die wenigsten Besteller. Der meiste sogenannte Cognak stammt daher aus andern Weingegenden, vornehmlich aus den rheinischen. Man hat nämlich gefunden, daß der Rießlingwein, die vorzüglichste rheinische Sorte, wenn er gerät, in geringern Jahrgängen gar nicht besser verwertet werden kann als zum Brennen von Cognak. Da die Rheinweine boukettreicher sind als die französischen, so ist das Destillat sogar schon von Natur besser und entwickelt besonders nach Ablauf

Empfohlene Zitierweise:
Anselm Josti [Hrsg.]: Die Bereitung warmer und kalter Bowlen. Voigt, Weimar 1885, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Bereitung_warmer_und_kalter_Bowlen.pdf/27&oldid=- (Version vom 14.9.2022)