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Substanzen, die den Geschmack und die Farbe geben sollen, versetzt wurde. Solche Substanzen sind jetzt als Rumessenz überall käuflich und verschieden zusammengesetzt; mehrfache Untersuchungen haben aber ergeben, daß sie meistens ein Gemisch von Buttersäure-, Essig- und Ameisenäther, Eichenrinden- und Rußtinktur u. dergl. sind.

Aus dem Mitgeteilten ist hinlänglich klar, daß es Rum von sehr verschiedener Beschaffenheit gibt, mit dem feinsten Getränk an der Spitze und am andern Ende der Reihe ins Gemeine und Widerwärtige auslaufend. Man hat sich daher beim Einkauf dieses Artikels wohl vorzusehen. Ein sicheres Mittel, um echten von Fabrikrum zu unterscheiden, ist folgendes: Man vermischt 10 Raumteile des zu prüfenden Getränks mit 3 Raumteilen konzentrierter englischer Schwefelsäure von 1,84 spezifischem Gewicht. Ist der Rum echt, so ist nach dem Erkalten der Mischung der Rumgeruch noch unverändert vorhanden und noch nach 12 Stunden bemerkbar, während unechte Ware hierbei den Geruch einbüßt. Selbst ein mit wässerigem Weingeist verschnittener echter Rum, der nur zu 10 Prozent in der Mischung vorhanden ist, läßt seinen Geruch nach der Probe noch deutlich erkennen.

Was schließlich den Gebrauch des Rums anlangt, so ist dieser ein mannigfacher; man genießt ihn nicht nur für sich allein, sondern fügt ihn auch dem Kaffee und Thee bei, um diese Getränke zu verstärken, verwendet ihn zur Bereitung des Punsches und Punschlikörs, Grogs u. s. w.

Selterswasser.

– Bekanntlich ist bei manchen mineralischen Wassern die Kohlensäure der hauptsächlichste Bestandteil; diese verleiht ihnen einen angenehmen säuerlichen Geschmack und hiernach werden sie auch Säuerlinge oder Sauerbrunnen genannt. Eine Eigentümlichkeit besagter Art ist denn nun auch der in der preuß. Provinz Hessen-Nassau befindlichen Mineralquelle zu Selters eigen, von welcher jährlich über 1½ Millionen Krüge unter dem Namen Selterswasser weit umher, in alle Gegenden versendet werden. Man genießt dieses Wasser teils als Erfrischungs- und Durstlöschungsmittel, teils als

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Anselm Josti [Hrsg.]: Die Bereitung warmer und kalter Bowlen. Voigt, Weimar 1885, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Bereitung_warmer_und_kalter_Bowlen.pdf/53&oldid=- (Version vom 14.9.2022)