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Stahlkugel eintaucht, bis das Getränk die rechte Temperatur angenommen hat.

Man kocht 2 l Wasser und 1 l Zucker einigemal auf, schäumt ab, gießt den Saft von 8 Citronen, 1 l guten Rum und ½ l Wein in die Zuckerlösung, rührt um, läßt ½ Stunde lang ziehen und verfährt dann, wie vorhin angegeben.

Stahlpunsch auf andere Art.

– In ¼ l Wasser läßt man ½ Schote geklopfte und zerschnittene Vanille, ½ Citronenschale, etwas Zimt und 2 Gewürznelken auf einer heißen Herdplatte 1 Stunde lang ziehen, aber nicht zum Kochen gelangen. Dann gibt man in einem neuen irdenen, aber ausgebrühten Topf 1 l roten Wein, versüßt ihn gehörig mit Zucker, gießt das Wasser mit dem ausgezogenen Gewürz dazu und vermengt es gut. Hierein hält man nun einen großen, ganz glühenden Plättstahl so lange, bis er verkühlt ist; dann quirlt man 6 Eidottern zu Schaum, gibt denselben zu dem Punsch im Topf und quirlt ihn über dem Feuer noch solange, bis er schaumig wird. So bereiteter Punsch zeichnet sich durch einen sehr angenehmen Karamelgeschmack aus.

Tiroler Punsch.

– Man schneidet von 4 Citronen recht fein die Schale ab, gibt sie dann mit 16 g ganzem Zimt, 10 bis 12 Nelken, 1 kg Zucker und 1¾ l Wasser in einer Kasserolle auf gelindes Feuer und läßt Alles zusammen solange allmählich kochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat und der Geschmack des Gewürzes ganz ausgezogen ist. Hierauf gießt man den Saft von 8 bis 10 Citronen und 2 l Rotwein, ½ l Arrak und 1 l Rheinwein dazu, läßt Alles zusammen einmal kochend heiß werden, aber ja nicht kochen, und serviert es in Gläsern.

Weinpunsch.

– Man erhitzt 2 l leichten Franken- oder Moselwein mit 750 g Zucker, auf dem man zuvor das Gelbe von 2 oder 3 Citronen abgerieben hat, langsam über dem Feuer, tröpfelt den Saft von 4 oder 5 Citronen dazu, nimmt dann den Wein vom Feuer und gießt ¼ l feinen Arrak hinzu.

Noch angenehmer schmeckt dieser Punsch, wenn man in die Bowle, worein man ihn gießt, 1 in Stücke zerschnittene,

Empfohlene Zitierweise:
Anselm Josti [Hrsg.]: Die Bereitung warmer und kalter Bowlen. Voigt, Weimar 1885, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Bereitung_warmer_und_kalter_Bowlen.pdf/86&oldid=- (Version vom 14.9.2022)