Seite:Die Chronik des Albert von Stade 038.png

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1177. Der Kaiser, von Widerwillen gegen das Schisma erfüllt, dachte an Frieden. Denn Alexander hatten schon alle Reiche zugestimmt. Christian allein unterhielt Calixtus in dem Spoletanischen Thale.

Um ebendieselbe Zeit rief der Kaiser, durch die Mailänder beleidigt, die Fürsten zur Hülfe und ganz besonders den Herzog Heinrich. Da dieser ihm Schwierigkeiten machte, warf er sich ihm zu Füßen, der Herzog aber verschmähte es, ihn aufzuheben. Aber die Kaiserin hob ihn auf mit den Worten: „Erhebet Euch, mein Herr, seid eingedenk dieses Falles, und Gott möge desselben gedenken[1].“

Es starb Alwardus, Abt von Stade, und nach dem Willen des Herzogs stand ein sehr einfältiger Mann, der zu Rosenvelde erzogen war, der Prior Godescalc, drei Jahre lang der Kirche vor.

Aber das Glück des Herzogs begann von der Zeit an, wo er es verschmäht hatte, den Kaiser aufzuheben, wankend zu werden.

1178. Erzbischof Baldewin von Bremen starb an dem Tage[2], an welchem er den Brief von seiner Absetzung empfangen sollte, und Magister Bertold wird gewählt, indem Propst Otto allein Widerspruch erhob. Evermodus, Bischof von Razeburg starb, ihm folgte Propst Isfrid von Jericho[3]. Herzog Heinrich und Pfalzgraf Albert verheerten das Bisthum Halverstat und setzten die Kirche des heiligen Stephan, welche von Geistlichen, Weibern und Kindern gefüllt war, in Brand[4].

1179. Ein überaus zahlreich besuchtes Concil wurde vom

  1. Die Hamburger und Bremer Jahrbücher fügen hinzu: „Der Truchseß Jordanus sagte ruhmredig zum Herzog: „Die Krone des Reiches ist zu eueren Füßen gekommen, sie wird noch auf euer Haupt steigen“. Dann folgt gleich der letzte Satz. W.
  2. Starb am 18. Juni 1178. Er war von der allgemeinen Amnestie, welche der Papst den im Schisma empor gekommenen deutschen Bischöfen bewilligte, ausgeschlossen.
  3. Jerichow im Reg. Bez. Magdeburg. Bischof von 1180–1204.
  4. Dies fällt ins Jahr 1179.
Empfohlene Zitierweise:
Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 038. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_038.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)