Seite:Die Chronik des Albert von Stade 043.png

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milchende Kühe, welche seine Parochianen beim Wegbleiben der Milch durch andere ersetzten. Sifrid, Bischof von Brandenburg, wird für den Bremer Stuhl gewählt, ein Sohn des Markgrafen Albert[1].

1180. Der Kaiser hielt zu Werceburch[2] am Geburtsfest des Herrn Hof, wo er dem Herzog Heinrich alle Lehen absprach, welche er vom Reich, von Erzbischöfen oder Bischöfen hatte; Bernard, Graf von Anehalt[3], empfing das Herzogthum Saxonia, und Philipp zu Colonia das Herzogthum Westphalien. Zu Mitfasten[4] bestätigte der Kaiser zu Geilehusen die Wahl Sifrids von Bremen. Ungefähr um Petri Kettenfeier[5] kämpften die Ritter des Herzogs mit dem Grafen Gunzelin gegen die Westphalen auf dem Felde Halrefeld, wo Graf Simon gefangen genommen wurde.

1181. Der Kaiser kam nach Lubeke, dessen Uebergabe er empfing. Herzog Heinrich begab sich mit seinen Söhnen in die Gewalt des Kaisers und schwur dem Reichsgebiete ab[6].

1182. Der Knabe Franciskus wurde in der Stadt Assisi geboren, sein Vater war Petrus von Bernardona[7]. Papst Alexander starb[8]. Herzog Heinrich betritt Anglia.

1183. Auf Papst Alexander folgte Lucius, Bischof von Hostia. Dieser hatte einen Streit mit den Römern, weil sie die Stadt Tusculanum zu zerstören versuchten. Denn die Römer blendeten sechsundzwanzig Ritter von Tusculanum, setzten denselben Kronen von Pergament auf das Haupt und schrieben an eine jede den Namen eines Cardinals mit Schimpfreden, jeder hielt die Hand des andern und derjenige, welcher vorauf

  1. Siegfried von Anhalt, 1179–1184.
  2. Würzburg.
  3. Anhalt.
  4. Diese Zeitbestimmung scheint vielmehr zu den vorstehenden Worten zu gehören, wohin sie die Sachsenchronik und Detmar von Lübeck ziehen; s. Weiland. Forsch. XIII, 187. W.
  5. 1. August.
  6. Die Bremer und Hamburger Jahrbücher setzen hinzu „auf drei Jahre“. W.
  7. Sein Vater Pietro Bernardone war daselbst ein wohlhabender Kaufmann.
  8. Am 31. August 1181.
Empfohlene Zitierweise:
Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 043. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_043.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)