Seite:Die Chronik des Albert von Stade 046.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1185. Papst Lucius starb zu Verona, seine Grabschrift lautet:

Luca gab das Licht dem Lucius, aber das Bisthum
Hostia, Rom den Papat, endlich Verona den Tod.

Die Kaiserin Beatrix starb, die Mutter Kaiser Heinrichs, Conrads des Sueven, Friderichs, des Herzogs von Suevien, Ottos ohne Land und Philipps, der damals noch ein kleiner Schüler war. Dem Papst Lucius folgte Erzbischof Otbert von Mediolanum, genannt Urban[1].

1186. Papst Urban starb. Ihm folgte Albert aus Apulia, Kanzler der Curie, welcher auch Gregorius genannt wird[2]. In demselben Jahre wurde auch das Kloster des Cistercienserordens Reyneselde neben der Quelle Cusmer[3] erbaut. Diesem Urban kam ein wahrheitsmeldender Bote, welcher sagte, daß Jerusalem gefallen sei. Und der Papst starb vor Schmerz. Das Heilige Land ging aber deßhalb verloren, weil die Königin einen gewissen Wido von Limoche[4], einen um Sold dienenden Ritter, liebte, den sie zum König machte. Daher verhielten sich der Graf von Tripolis, welcher nach der Herrschaft strebte, und andere Fürsten des heiligen Landes zurückhaltender und hatten mit Saladin eine Zusammenkunft. Dieser Saladin war der Sohn eines armen Schusters und auf folgende Weise in die Höhe gekommen. König Sanguin hatte einen Sohn Norendin. Dessen gekaufter Diener war Saladin, welchen er wegen seiner Klugheit zum Verwalter machte. Später Günstling der Königin geworden, vergiftete er Norendin und besaß sowohl dessen Weib als das Königreich. Später tödtete er den Patriarchen von Babylon und wurde Fürst von Babylon, Aethiopien, ganz Egypten, Damaskus und Baldac, das ist Meka,

  1. Urban III, bis 1187 den 20. October.
  2. Gregor VIII.
  3. Heilsaue neben dem Flecken Reinfeld in Wagrien.
  4. Wido von Lusignan.
Empfohlene Zitierweise:
Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 046. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_046.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)