Seite:Die Chronik des Albert von Stade 072.png

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Bischof von Paderburn, wird unter Zustimmung des Papstes an seine Stelle gesetzt. Papst Honorius starb. Ihm folgte Hugo von Hostia, welcher auch Gregor[1] genannt wird. Die Burg Lovenburch[2] wird für die Freilassung des Grafen Albert[3] dem Herzoge Albert zurückgegeben.

1228. Papst Gregor verstrickte den mit dem Kreuze bezeichneten Kaiser Friderich, weil er sich der Fahrt in das heilige Land entzog, mit dem Bannspruch und ließ ihn im ganzen Reich als Gebannten verkündigen. Der Kaiser achtete diesen Spruch gering, ging über das Meer und wurde dort von allen Städten jenes Reiches feierlich aufgenommen. Aber der Patriarch von Jerusalem und die ganze Gemeinde der geistlichen Personen entzog sich diesen Feierlichkeiten. Der Patriarch bannte in seinem Palaste den Kaiser zur selben Stunde. Inzwischen erprobten die Vasallen des Kaisers und die Anhänger des Papstes ihre Kräfte in schwerem Kriegsgetümmel nicht ohne beiderseitigen Verlust in Italien. Es befand sich auf der Seite des Papstes als Capitän König Johannes von Bren[4]. Heinrich, Graf von Zwerin starb, da Otto, Herr von Brunswich, noch nicht entlassen war. Nach Heinrichs Tode gefiel es dem Plane Gunzelins[5], den Herrn von Brunswich, in Hoffnung auf dessen Gunst, freilassen zu wollen, aber der Herzog Albert trat ihm heftig entgegen, bis Hildesaker[6] seiner Herrschaft übergeben wurde. Nach seiner Befreiung aber erduldete er sehr viele Fehden um Brunswich von seinen Ministerialen, da die Bischöfe von Magdeburg[7] und Halverstad[8] die Partei derselben begünstigten, wie man sagt, mit Willen des Kaisers.

  1. Gregor IX.
  2. Lauenburg.
  3. Albrecht von Orlamünde.
  4. Brienne, Titularkönig von Jerusalem. Papst Honorius hatte am 27. Januar 1227 den Schwiegervater des Kaisers Friedrich zum Vikar im tuscischen Patrimonium von Rom und ebenso in den Tibergrafschaften ernannt.
  5. Heinrichs Sohn und Nachfolger.
  6. Hitzacker.
  7. Albert I, 1205–1233.
  8. Friedrich II. 1209–1236. WS: Die im Original unvollständige Jahreszahl wurde nachgetragen
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Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 072. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_072.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)