Seite:Die Chronik des Albert von Stade 080.png

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Fallstrick, zur Wiedervergeltung und zur Schande. Graf Heinrich von Oldenburch fiel ebendaselbst und mit ihm ungefähr neun Pilger. Aber der Graf von Holland kehrte nach Hause zurück und wurde in einem Turnier bei Novimagium[1] getödtet. Der König von Dacia erbaut zur Unterdrückung der Lubeker an dem Fluß Travene[2] zwei Burgen.

1235. Der Kaiser heirathete die Schwester[3] des Königs von Anglien und feierte in der Mitte des August einen Hoftag in Moguntia. Dort entzog er seinem Sohne Heinrich, der sich ihm widersetzte, das Reich und schickte ihn nach Calabrien in Haft. Auf diesem Hoftage gab der Herr von Luneburch sowohl Brunswich als Luneborg und sein gesammtes Erbe dem Reiche auf, und der Kaiser verwandelte die Brunswichische Herrschaft in ein Herzogthum und übergab es dem Herzog[4]. Herzog Otto von Brunswich belagert um das Fest des heiligen Martin Bremen und, nachdem er Schatzungen und Brandstiftungen angestiftet, kehrte er zurück. Die Burg Otterenberche[5] wird dem Herzoge von einigen übergeben, welche dieselbe bei Nacht erobert hatten. Godescalc, Bischof von Raceburg, starb. Ihm folgte Petrus, Propst derselben Kirche[6].

1236. Der Erzbischof von Bremen und der Herzog von Brunswich versöhnten sich, es wurde ein beständiger Friede zwischen Kirche und Herzog versprochen, und dem Herzoge gewisse Lehen dargereicht. Otterenberge und Horborch werden zerstört. Das Kloster in Rosenvelde wird am 28. April ganz

  1. Nimwegen.
  2. Trave.
  3. Isabella, Schwester König Heinrichs III; die Heirath fand zu Worms am 15. Juli statt.
  4. Otto das Kind genannt, Enkel Heinrichs des Löwen. Derselbe wurde am 21. August 1235 mit dem Herzogthum belehnt, und damit der Streit zwischen Welfen und Staufen geschlichtet.
  5. Ottersburg. Die Übergabe erfolgte im November, er dagegen versprach das Schloß Harburg zu schleifen.
  6. Petrus starb schon am 29. August desselben Jahres.
Empfohlene Zitierweise:
Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 080. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_080.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)