Seite:Die Chronik des Albert von Stade 083.png

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Ein Priester in Bremen, mit Namen Marquard, welcher das Haus des Erzbischofs in diebischer Absicht betreten und die dort gefundenen Sachen heimlich entwandt und beim Hinausgehen das Haus angesteckt hatte, wird ergriffen und aufgehängt[1].

1239. Papst Gregor bannte den Kaiser am Gründonnerstag, welcher der 24. März war, mit ausgelöschten Kerzen, indem er so sprach: „Wir excommuniciren und bannen mit der Autorität des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, der seligen Apostel Petrus und Paulus und unserer eigenen, Friderich den sogenannten Kaiser, deshalb, weil er gegen die Römische Kirche in der Stadt einen Aufstand erregt hat, wodurch er beabsichtigte, den Oberpriester und die Brüder von ihrem Stuhle zu verdrängen, indem er damit leichtfertig gegen die Privilegien von der Würde und Ehre des apostolischen Stuhles, gegen die Freiheit der Kirche, gegen den Eidschwur handelt, wodurch er der Kirche in dieser Beziehung verpflichtet ist[2]. Desgleichen weil er unsern ehrwürdigen Bruder, den Bischof von Präneste, den Legaten des apostolischen Stuhls, durch einige seiner Getreuen hindern ließ, die Gesandtschaft weiter zu führen, welche wir ihm ins Gebiet der Albigenser zur Stärkung des katholischen Glaubens aufgetragen haben. Desgleichen weil er nicht erlaubt, daß gewisse Kathedralkirchen und andere verwaiste Kirchen im Königreich[3] wieder hergestellt werden, und weil bei dieser Gelegenheit die Freiheit der Kirche in Gefahr schwebt, der Glaube zu Grunde geht, weil niemand da ist, der das Wort Gottes darbietet und niemand, der in Ermangelung eines Hirten die Seelen der Gläubigen lenkt. Ferner weil im Königreiche

  1. Zu diesem Jahre haben die Hamburger Jahrbücher zwei Hexameter, welche besagen, daß Abt Albert da, wo das Kraut wächst, als keine strahlende Sterne am Himmel waren, ganz allein drei Eichen pflanzte. W.
  2. Der bei der Kaiserkrönung abgelegte Eid. W.
  3. D. h. in Apulien und Sicilien. W.
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Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 083. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_083.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)