Seite:Die Chronik des Albert von Stade 097.png

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denen sein Vorgänger mehrere Reliquien vorher aufgestellt hatte, in ehrenvoller Weise stellte, indem er dort ein kleines Kreuz anhing, in welchem Holz des Herrn befindlich ist. In einem anderen kleinen kristallenen, aber genügend großen Gefäß etwas von der Dornenkrone des Herrn, von dem Nagel, womit der Herr ans Kreuz gefestigt wurde, von der Geißel des Herrn, von der Milch der seligen Jungfrau. In einer Tafel von der Größe einer Handfläche herrliche fünfzehn Stückchen des Apostels Andreas, Johannes des Täufers, des Apostels Paulus, von dem Grabe des Herrn, von dem Gürtel der heiligen Jungfrau Maria, desgleichen von ihrem Grabe, des ersten Blutzeugen Stephan, des Apostels Thomas, des Märtyrers Georgius, Pantaleons, der Jungfrau Margareta, des Bischofs und Märtyrers Blasius, Martha der Wirthin des Herrn, des Propheten Daniel, des Märtyrers Bachus. Und ebendasselbe Behältnis ist aus der Seite der darin unbedeckt befestigten Reliquien von Gold und auf der anderen von Silber. Gleichfalls unter einem kreisrunden Kristall und in vergoldetem Silber und mit vier kostbaren Steinen besetzt, Stücke vom Kreuz des Herrn, vom Haar der seligen Jungfrau, vom Haar des seligen Evangelisten Johannes, vom Haupte Johannes des Täufers, des ersten Blutzeugen Stephan und der Maria Magdalena. Es sandte aber vorgenannter Graf diese Reliquien unter dem Zeugnisse Rudchers, Bischofs von Brandenburg, und H. Abts von Sichem, und auch unter dem Zeugnisse seines Schreibens, in welchem er versicherte, daß er dieselben von dem Bischof von Caph, welches einst Joppen genannt wurde, unter großen Anstrengungen und mit vielen Bitten erlangt und mit sich aus den überseeischen Ländern gebracht habe; und er schickte dieselben durch den Mönch Otto von Bederkesa, welcher auch, wie bekannt ist, diese ganze Angelegenheit von Anfang an gefördert hat. Aber diese ruhmwürdigsten Reliquien wurden an Mariä Himmelfahrt unter

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Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 097. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_097.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)