Seite:Die Chronik des Albert von Stade 098.png

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großem Jubel der Geistlichkeit und des Volkes in Stadium eingeholt.

1244. Senobaldus ward zum Papst gewählt und Innocenz genannt.[1] Bruder Adolf, weiland Graf von Holtzatia, begab sich zum apostolischen Stuhl behufs Erlangung der Dispensation,[2] weil er die Weihen mit heißestem Verlangen ersehnte, und bei seiner Rückkehr brachte er den ihm reichlich ertheilten Dispens mit folgendem Schreiben mit:

„Allen denjenigen, welche gegenwärtiges Schreiben sehen werden, Bruder Reynard und Bruder Gherard, Pönitentiarier des Herrn Papstes, Gruß im Herrn. Wisset, daß wir nach Anhörung der Beichte des Bruders Adolf, aus dem Orden der Minderbrüder, des Trägers dieses, demselben in allen Punkten, welche er vor den apostolischen Stuhl bringen zu müssen geglaubt hat, und in ähnlichen und geringfügigeren, wenn er sie vergessen hat, auf besondern Befehl unseres ehrwürdigen Vaters Otto, Cardinaldiacons des heiligen Nicolaus im Tullianischen Gefängnis, welchem der Herr Papst hier vollständige Gewalt gegeben hat, die Wohlthat der Absolution ertheilt und ihm Dispensation gegeben haben, auf daß er zu allen heiligen Graden zugelassen werden könne, nachdem ihm eine heilsame Buße auferlegt war. Gegeben im Lateran am 22. April, im ersten Jahre des Papstthums des Herrn Innocenz IV.“

Und ebenderselbe Bruder Adolf, welcher als Subdiacon zurückkehrte,[3] wurde vom Bischof Johannes, dem Magister des Predigerordens, zum Diacon, und von Johannes, Bischof von Lubeke, während der Adventszeit am 20. December zum Presbyter geweiht; er feierte auch am Sonntage, wo man Omnis

  1. Innocenz IV wurde am 25. Juni 1243 gewählt.
  2. Als ein Mann, der Blut im Kriege vergossen, bedurfte er der päpstlichen Dispensation zur Erlangung der geistlichen Würden.
  3. Der Papst selbst hatte ihn mit eigener Hand zum Subdiakonus geweiht.
Empfohlene Zitierweise:
Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 098. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_098.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)