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540. Jonas Weichinger,

am 15. August 1649 zu Raab in Ungarn geboren, trat am 2. Juli 1666 ins Noviziat, legte am 2. Juli 1667 die Profess ab, studierte Philosophie und Theologie in Wien und feierte am 10. Juni 1674 die Primiz. Er war vom 11. Jänner 1675 bis 1. August 1677 Adjunct des Verwalters in Niederleis und versah aushilfsweise 26. Mai bis Ende Juni 1677 die Pfarre Niedersulz, lehrte hierauf 1. August 1677 bis Jänner 1679 Philosophie in Säusenstein, kam dann wieder nach Niederleis, wo er 28. Jänner bis 3. Mai 1679 Adjunct und seit 3. Mai 1679 Verwalter war. Infolge eines Schlaganfalles sah er sich gezwungen, diese Stelle am 1. Jänner 1683 aufzugeben und ins Stift zurückzukehren. Während der Belagerung Wiens hielt er sich in Lilienfeld auf, später wieder in Niederleis und starb daselbst, ein zweitesmal vom Schlage getroffen, am 28. Jänner 1685. Er wurde in der Pfarrkirche zu Niederleis begraben. „Vir doctus, bonae vitae et conversationis, cuius opera monasterium in multis uti potuisset, nisi praematura valetudo eundem inutilem reddidisset“ (Höffner).

541. Columban Troger,

am 14. März 1648 zu Wien geboren, wurde am 21. Nov. 1666 eingekleidet, legte am 25. Dec. 1667 die Profess ab, machte seine philosophischen und theologischen Studien in Wien und feierte am 9. Jänner 1673 seine Primiz. Vom 10. Jänner 1673 bis 23. Sept. 1680 war er Sacrista, 12. Juli bis 23. Sept. 1680 Beichtvater der Conventualen, 23. Sept. 1680 bis 28. Mai 1681 Pfarrverweser in Trumau und hierauf wieder Beichtvater der Conventualen und Sacrista. Am 8. Juli 1683 flüchtete er sich vor den Türken nach Neuberg, wo er während der Zeit der Belagerung Wiens verblieb, hospitierte hierauf bis 4. April 1685 in Zwettl und endlich bis April 1686 bei dem Med. Dr. Alexander Winkler in Brünn, worauf er nach Wien zurückkehrte. Vom 1. Mai 1686 bis an seinen Tod war er nun Kellermeister im stiftlichen Hofe daselbst, wo er am 18. Februar 1689 an einer typhusartigen Krankheit starb. Er wurde im Westflügel des Kreuzganges begraben. „Studio sciatherico addictus, cuius monumenta non pauca reliquit in diversis monasterii bonis, in quibus et Horologia sciatherica delineavit et delineata pictura exornavit“ (Höffner).

Empfohlene Zitierweise:
Florian Watzl: Die Cistercienser von Heiligenkreuz. In Commission der Verlagsbuchhandlung ‚Styria‘, Graz 1898, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Cistercienser_von_Heiligenkreuz.pdf/132&oldid=- (Version vom 12.12.2020)