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856. Benedict Gsell

wurde am 28. Jänner 1823 zu Wien geboren, trat am 16. Sept. 1842 ins Noviziat, legte am 22. Nov. 1846 die Profess ab und primizierte am 1. August 1847. Er trug 1848–1852 an der theologischen Hauslehranstalt alttestamentliches Bibelstudium und orientalische Sprachen und 1852–1860 neutestamentliches Bibelstudium vor und wurde am 3. Mai 1853 an der Wiener Universität zum Doctor der Theologie promoviert. 1854–1855 war er Novizenmeister, 1855–1857 äbtlicher Secretär, 15. Oct. 1855 bis 1. Dec. 1860 Bibliothekar und 1857 bis 1. Dec. 1860 Clerikerpräfect. Seit 1. Dec. 1860 bekleidet er das Amt eines Hofmeisters und Archivars in Wien. Das theol. Doctoren-Collegium der Wiener Universität wählte ihn 1860 und 1884 zu seinem Decan und am 11. März 1867 zu seinem ständigen Notar. Bei Gelegenheit der Ordensreform nahm er 1859 an der Ordensversammlung in Prag und 1869 am Ordens-Capitel in Rom theil. Am 10. Februar 1874 wurde er von Papst Pius IX. zum Consultor der Congregatio Indulgentiarum et Reliquiarum ernannt. Nach dem Tode des Abtes Edmund war er Oct. 1877 bis 19. Februar 1879 Coadministrator des Stiftes, 1881 wurde er zum fürsterzbischöfl.-geistlichen Rath ernannt, 1889 von Papst Leo XIII. mit dem Ehrenkreuze pro ecclesia et pontifice und 1. August 1892 von Sr. Majestät mit dem Ritterkreuze des Franz-Joseph-Ordens ausgezeichnet. Von ihm erschien im Drucke:

1. Über Klosterschulen, mit besonderer Berücksichtigung der Cistercienser. (Zeitschrift für die ges. kath. Theologie. Wien. III. Bd., 2. Heft. 1852, p. 237–255.)

2. Predigt zur siebenten Säcularfeier der Benedictiner-Abtei „Unserer lieben Frau zu den Schotten“. Gehalten am 5. Mai 1858.

3. Predigt bei Gelegenheit der Sekundizfeier des hochw. Herrn P. Emerich Simála. Gehalten in der Stiftskirche am 1. Jänner 1860. Wien, L. Mayer.

4. Predigt am Feste des heil. Benedict, an welchem Se. Gnaden der hochw. Herr Othmar Helferstorfer als neugewählter Abt das erste Mal pontificierte. Vorgetragen in der Stiftskirche bei den Schotten. 1861. Wien bei Mayer und Comp.

5. Predigt bei Gelegenheit der zweiten Säcularfeier der Schlacht bei St. Gotthard und der ersten der Einweihung der Stiftskirche daselbst. Gehalten am 1. August 1864. Wien bei Ludwig Mayer.

6. Das Gültenbuch des Cistercienser-Stiftes Heiligenkreuz aus dem Ende des dreizehnten Jahrhunderts. Herausgegeben und mit anderen stiftlichen Urkunden verglichen von Dr. Benedict Gsell, Hofmeister und Stifts-Archivar. Wien 1866, Verlag von Mayer und Comp. 8°. p. VIII, 156.

Empfohlene Zitierweise:
Florian Watzl: Die Cistercienser von Heiligenkreuz. In Commission der Verlagsbuchhandlung ‚Styria‘, Graz 1898, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Cistercienser_von_Heiligenkreuz.pdf/252&oldid=- (Version vom 13.12.2020)