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nach Heiligenkreuz postuliert. 1347 war der Bau der Kirche von Neuberg vollendet worden, Leopold wollte sich als Vaterabt zur feierlichen Einweihung dorthin begehen, wurde aber auf der Reise vom Schlage getroffen und starb zu Reichenau am 7. Sept. 1347. Sein Leichnam wurde nach Heiligenkreuz gebracht und im Capitelhause beigesetzt.

(Xenia Bernardina P. III. 66.)

Strobl und Doczy führen zum Jahre 1344 folgende Mitglieder unseres Stiftes auf:

166. Bartholomaeus,

cellerarius.

167. Johannes,

infirmarius.

168. Eberhard,

Hofmeister in Tallern. Das Nekrologium von Lilienfeld führt während des ganzen 14. Jahrhundertes nur einen Eberhardus conv. S. Crucis am 19. August an, welcher unser Eberhard sein dürfte.

169. Otto,

Kellermeister in Tallern; er hatte den Beinamen „frater obediens“.

170. Petrus,

custos.

171. Siboto,

Pförtner.

(Strobl: Castrosolium.)

172. Aigul

(Aigil, Aiglo, Aglinus) erscheint von 1344 bis 3. Dec. 1350 als Hofmeister in „Olsoumunuhuduor“ oder inferioris Curiae monachorum, in Mönchhof. Während er dort die Verwaltung führte, hatte der langjährige Streit zwischen der Abtei und Stephan von Owar wegen des Gutes Vogeldorf seinen Höhepunkt erreicht. Auf einer Tagsatzung des Wieselburger Comitates hatte Stephan das Gut, das ihm erbrechtlich gehöre und von der Abtei widerrechtlich entzogen worden sei, zurückverlangt. Bruder Aigul vertheidigte mit zwei anderen Brüdern die Rechte des Stiftes und verlangte vom Vicepalatin eine Frist zur Beibringung der nöthigen Documente. Da aber die Tagsatzung trotzdem Vogeldorf dem Stephan von Owar zusprach, begaben sich die Brüder Aigul und Detrich (Nr. 181) nach Visegrad und legten dort dem Palatin Nikolaus die Schenkungsurkunde König Karl Roberts vor, worauf unter Vermittlung des Palatins zwischen den streitenden Parteien ein Vergleich geschlossen wurde. Stephan, der bereits bei Jahren und ohne Erben war, entsagte zu seinem Seelenheile allen Ansprüchen an das Gut. 1347 kaufte Aigul von Andreas

Empfohlene Zitierweise:
Florian Watzl: Die Cistercienser von Heiligenkreuz. In Commission der Verlagsbuchhandlung ‚Styria‘, Graz 1898, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Cistercienser_von_Heiligenkreuz.pdf/45&oldid=- (Version vom 4.8.2020)