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das Herz gelegt, die andere hinüberstreckend, als wolle er sagen: Das sind die Meinen, die du mir und ich dir gegeben! Seine Mutter scheint auf den bekehrten Sohn zurückzudeuten und zu sprechen: Gnadenreiche Mutter, erbarme dich seiner! Neben seinem Vater steht fürbittend sein Schwiegervater, und zwischen Glaube und Liebe blickt auf ihn seine Schwiegermutter mit seinem jungen Schwager.

Hinter den beiden Säulen im Heiligthume thront Maria vor einem reichen, goldgestickten Teppiche, auf ihrer Hand steht das Christuskind, zugleich von der anderen oben gehalten. Zu ihren Füßen, rechts von ihr, sitzt Johannes der Täufer, diesem gegenüber auf der anderen Seite der Evangelist Matthäus,[1] welcher ein Buch hält und daraus mit Johannes darüber disputirt, ob der Reuige wieder in den Schooß der Kirche aufzunehmen sei. Maria und das Jesuskind, welches zum Zeichen der Gnade die Arme ausbreitet, blicken zu den beiden Streitern der Kirche herunter. Der Schutzengel des Bekehrten, das Gnadenzeichen des Christkindes gewahrend, giebt es telegraphisch weiter. Dieß ist der Augenblick, wo der Glaube die Hand, und die Liebe die Arme des Bekehrten gefaßt haben, ihn aufzurichten und in das Heiligthum hineinzuführen.

Die Kreuztragung.

Christus ist unter dem Kreuze gefallen. Veronica ist herzugetreten und hat ihm den blutigen Schweiß

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Julius Mosen: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Arnoldische Buchhandlung, Dresden und Leipzig 1844, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Dresdener_Gem%C3%A4lde-Galerie_(Mosen).pdf/70&oldid=- (Version vom 31.7.2018)

  1. handschriftlich korrigiert: H. Hieronymus