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Der Evangelist Matthäus, der heilige Franciscus und Johannes der Täufer vor der thronenden Maria mit dem Kinde.
Der almosenspendende heilige Rochus.
Das Portrait des Malers.
Die Himmelfahrt der Maria,

welche oben zwischen musicirenden Engeln wie eine Taube fliegt, während unten die Apostel am Grabe stehen und erfreut dem Schauspiele zusehen.

Wir können den Geist dieser Werke in wenige Worte zusammenfassen. Was in der Schule gelehrt werden kann, Zeichnung nach Modellen und Composition nach bestimmten Vorbildern, besonders nach Coreggio, ist in den beiden Neffen des Lodovico zur besonderen Erscheinung gekommen. Es ist das in äußerliches Prunken übergegangene kirchliche Element. Diese Bilder wirken wie die neueren Operncomponisten und wie Bernini in der jesuitischen Baukunst durch massenhafte malerische Contraste. Die Wirkung geht nicht mehr aus der Gestaltung des Gemüthslebens hervor, sie beruht nur noch auf scenischem Effect. Die Caracci sind die Virtuosen unter den Malern Italiens. Diese Schule setzt sich hier fort im

Zimmer des Guido Reni.

Aus ihr ging auch

Empfohlene Zitierweise:
Julius Mosen: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Arnoldische Buchhandlung, Dresden und Leipzig 1844, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Dresdener_Gem%C3%A4lde-Galerie_(Mosen).pdf/75&oldid=- (Version vom 31.7.2018)