Seite:Die Fränkische Weinbergsbauart verglichen mit der am Hardgebirg in der Pfalz.pdf/15

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Der Wärmemesser kann hier am sichersten entscheiden. Übrigens mag immer eher die Bauart, als das wärmere Klima, Ursache seyn, warum durch Frost am Hardgebirg weniger Schade geschieht, als bey uns und unserer hiesigen Bauart.

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 Fünftens. Der reine Ertrag ist weit beträchtlicher als bey der Fränkischen Bauart. Dieß denke ich, ließe sich schon so ziemlich richtig aus dem hohen Wehrte der Weinberge am Hardgebirge abnehmen. Da wird gewöhnlich der Morgen in gutem Stande befindlicher Weinberg zu 1000 fl. wehrt gehalten, der hier noch nicht 200 fl. kosten und seinem wirklichen Ertrage gemäß wehrt seyn würde. Am Hardgebirg kann man im Durchschnitte von einem in gutem Stande gehaltenen Weinberge, ein Jahr ins andere genommen, wenigstens auf ein Fuder Most Rechnung machen. In sehr guten Jahren erträgt bisweilen ein Morgen 2 bis 4 Fuder. Der Wein an den niedrigen Stöcken wird weit besser, als der von in die Höhe gestandenen Trauben. Die wenigern und kürzern Reben scheinen mir weit vortheilhafter, als unsere vielen und hohen Reben. Schon unsere gescheidern Weinbauern sind von der Erfahrung und Vernunft überzeugt, daß nicht