Seite:Die Gartenlaube (1870) 028.jpg

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Schmiede in Vulpmes.
Nach der Natur aufgenommen von R. Püttner.

des Thales, berühmt durch seine Eisengeschmeidefabrikation. Da es etwas vertieft an das Bett des wilden Schlickbaches hingebaut ist, der seine Hammerwerke treiben muß, so kann man es von unserm Standpunkte beim Zollhäuschen, von dem wir gerade den Ueberblick des Thales genossen haben, nicht erschauen. Nur der rothe Kuppelthurm guckt vorwitzig über den vorliegenden Hügelrand. Vulpmes ist der Mittelpunkt des geselligen und gewerbthätigen Lebens in Stubai, und es verlohnt sich schon der Mühe, ihm einen Besuch abzustatten; zugleich giebt uns der Weg dahin Gelegenheit, Land und Leute etwas mehr anzuschauen. Wir steigen also noch die hundert Schritte bis zum Plateau des Schönberges; von dort gelangt man dann auf bequemer Straße in das Thal.

Auf der Höhe steht außerordentlich schön gelegen das alte Wirthshaus „Zum Domanig“ mit prachtvoller Aussicht in’s Wipp- und Innthal. Es hat einst bessere Tage gesehen, als noch der Verkehr diese Route einhielt und Tausende von Postchaisen und schweren Frachtwagen, die dem Brenner zufuhren, hier Halt machten, dem guten Tropfen des bewährten Gasthauses zu Ehren, und wir nehmen es auch dem wackeren Herrn Wirth nicht übel, wenn er etwas scheelsüchtig auf die Eisenbahn hinabschaut, die sich tief unten an der jenseitigen Berglehne des Sillthales hinwendet und ihn täglich drei- bis viermal an die gute alte Zeit mahnt. Auch von trüben Tagen weiß der gesprächige Wirth zu erzählen, als hier der Sandwirth Quartier hielt, und er erinnert sich noch ganz gut, wie dieser Bauernführer im „Herrenstübele“ mit seinen