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Verschiedene: Die Gartenlaube (1853)

Album der Poesien.

Nr. 3.

Otto der Große und Heinrich von Kempten.

Zu Pavia war’s, dem schönen, im Lombardenparadies,
Wo der deutsche König Otto sich zum Kaiser krönen ließ,
Jener Sachse, den die Nachwelt schmückte mit des Großen Namen,
Des noch größern Vogelstellers König Heinrich’s würd’ger Samen.

Im Palatium zu Pavia hält er prächtig Hofgelag
Und begeht im Ritterkreise fromm den heil’gen Ostertag,
Weither aus Lombardiens Gauen kam die Schaar der edlen Gäste,
Daß sie ihren Kaiser ehre an dem hohen Kirchenfeste.

Schon bereitet ist die Tafel in dem reichgeschmückten Saal,
und der Truchseß hat geordnet schon die Schüsseln mit dem Mahl,
Osterlamm und Osterfladen tragen blanke Silberteller
Und dazwischen volle Krüge aus der Klöster reichem Keller.

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1853). Leipzig: Ernst Keil, 1853, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1853)_147.jpg&oldid=- (Version vom 11.4.2020)