Seite:Die Gartenlaube (1853) 301.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Verschiedene: Die Gartenlaube (1853)

aus fast allen Ländern der Welt Hunderttausende herbeiströmten, um ihre Goldgier an der Quelle selbst zu stillen. Der Wanderzug der Golddurstigen hat sich seitdem getheilt. Für Viele ist jetzt Australien das gelobte Land der Verheißung geworden, allein das schimmernde Gold müßte die Herzen der Menschen weit weniger bestechen, als es der Fall ist, wenn die Zahl der Goldgräber in Californien sich deshalb hätte mindern sollen. Daß es neben wenigen Glücklichen eine viel größere Anzahl gab, die sich in ihren Hoffnungen betrogen sah, hat der magnetischen Anziehungskraft der Goldminen eben so wenig Abbruch gethan.

Erste Untersuchung des Bodens.

Die Umgebungen des Sacramento und San Joaquin, wo der erste Sammelplatz der Goldsucher war, sind zur Zeit so ziemlich ausgebeutet, doch sind dafür tiefer im Gebirge der mehr oder weniger reichhaltigen Gruben noch genug vorhanden. Ohne harte Arbeit ist aber kein Gold mehr zu gewinnen, und die Zeit, wo in wenigen Wochen fabelhafter Reichthum erlangt wurde, ist vorüber. Der thätige, umsichtige und erfahrene Goldgräber schlägt indeß, selbst im ungünstigsten Falle, immer noch seine Kosten heraus. In der Regel vereinigen sich die Einzelnen zu kleinen Gesellschaften von fünf bis sechs Personen, die jedoch jetzt, wo nach und nach die Ausbeutung im Großen durch Dampfmaschinen beginnt, in eine immer ungünstigere Lage gerathen und mit der Zeit zu rein bezahlten Arbeitern der mit großen Capitalien auftretenden Unternehmer herabsinken werden. Die Wucht des Capitals macht sich selbst dort geltend, wo Allen der Reichthum so leicht zugänglich schien.

Das Goldwaschen mit der Wiege.

Von den Ufern des Sacramento weg haben sich jetzt schon die meisten der kleinern Gesellschaften der Sierra Nevada zugewandt. Auf den Wegen, die diesem Gebirge zuführen, begegnet

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Gartenlaube (1853). Leipzig: Ernst Keil, 1853, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1853)_301.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2020)