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Verschiedene: Die Gartenlaube (1853)

Rothhäute weniger eifersüchtig auf ihr Jagdrecht zu sein brauchen, als die deutschen Grundherrn.

So führten wir denn ein ächtes Nimrod's-Leben, bald zu Roß, bald zu Fuß, immer aber die Büchse auf der Schulter und vom Morgen bis Abend die Jagdgründe durchschweifend in kurzer Unterbrechung.

Nur unser sehnsüchtiger Wunsch nach einer Büffeljagd schien nicht in Erfüllung gehen zu wollen, da von diesen nur in Heerden wandernden Thieren keine Spur zu finden war, obwohl wir nun schon mehrere Monate bei den Mandanen verweilten. Die Indianer selbst, für welche der Büffel das schätzbarste Thier ist, da Fleisch, Haut, Hörner, Hufen, Knochen, kurz Alles von ihm zu verwenden ist, nährten wie wir die Sehnsucht nach einer Büffeljagd, und vielleicht noch mehr als wir, indem es mit ihren Vorräthen zu Ende ging. Im Dorfe waren sogar schon religiöse Ceremonien veranstaltet worden, durch welche das Erscheinen der Büffel beschleunigt werden sollte, ungefähr so wie man in Spanien bei anhaltend trocknem Wetter so lange Processionen veranstaltet, bis es zu regnen anfängt.

Eines Abends endlich suchte uns einer unserer indianischen Freunde aus dem Dorfe in unserer Hütte auf. Solche Besuche selbst, bei denen übrigens nach indianischer Sitte nur selten ein Wort gewechselt wurde, waren für uns nichts Ueberraschendes, allein da diesmal

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1853). Leipzig: Ernst Keil, 1853, Seite 521. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1853)_529.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)