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verschiedene: Die Gartenlaube (1854)

Gesicht, mit so deutlichen Spuren einer durchwachten sorgenvollen Nacht, daß, als er später beim Frühstück erschien, sein Zustand dem alten Freiherrn sogleich auffiel. Er fragte seinen Sohn nicht ohne Besorgniß, was ihm fehle; dieser antwortete nur einsilbig, und gab auf wiederholtes Andringen die Versicherung, daß er sich wohl befinde. Sobald es ihm aber erlaubt war, verließ er das Zimmer. Er hatte eigentlich keinen rechten Willen, er wußte selbst nicht, was er im Freien beginnen, wo es hinaus sollte, doch zog es ihn unwiderstehlich aus den beengenden Räumen des Schlosses. Er durchstrich mehrere Stunden lang Feld und Wald, ohne zu einem festen Entschlusse zu kommen, aber, wie es nun auch geschah, plötzlich war er auf dem Wege zu der Hütte am Meeresstrande. Es schien so unbewußt zu geschehen, daß er selbst überrascht am Saume des Walden stehen blieb, als ihm das Haus entgegenleuchtete. Er zögerte vorwärts zu gehen, und doch drängte es ihn mit unwiderstehlicher Gewalt dahin, wo sie verweilte, die alle seine Gedanken beschäftigte. Lange stand er so unentschlossen. Er blickte unverwandt nach dem Hause hinüber, das still dalag und in seiner Armseligkeit nur durch den Rauch, der leise aus dem Schornstein emporstieg, verrieth, daß es bewohnt sei.

(Fortsetzung folgt.) 




hat, damit sie von hier aus gründlich und praktisch die gemeinsamen Interessen der Nationen predigen, unbekümmert um politische Grenzen und Zolleinnehmer, die gemeinsamen Interessen der Menschen aller Farben und Zonen am Frieden, an der Bildung, am freien Austausche von Waaren und Ideen – doch diese Genien des Krystallpalastes gehören jetzt noch zu den unsichtbaren; wenigstens kann man sie vorläufig vor lauter Pulverdampf auf dem baltischen und schwarzen Meere, vor unsern Augen und in unsern Köpfen nicht sehen. Halten wir uns deshalb vorläufig an das Sichtbare.

Wir zeigen den Lesern zunächst die Hauptansicht des Krystallpalastes von der Londoner Seite her, wie man ihn an hellen

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verschiedene: Die Gartenlaube (1854). Ernst Keil, Leipzig 1854, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1854)_277.jpg&oldid=- (Version vom 19.2.2017)