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Verschiedene: Die Gartenlaube (1859)

Eine österreichische Waffenthat.

Die Wiedereroberung einer Fahne in der Schlacht von Magenta.

Während die Blicke Deutschlands und der civilisirten Welt jetzt in gespannter Erwartung nach Italien gerichtet sind, auf dessen blutgetränktem Boden die gewichtigsten Fragen der Neuzeit mit dem Schwerte gelöst werden sollen, dringt in überraschender Schnelle eine Kunde nach der andern zu uns herüber, daß die österreichischen Truppen zurückgewichen oder zurückgeschlagen worden sind. Selbst dem mit dem Kriegswesen Unkundigsten muß einleuchten, daß hierbei das naive Bekenntniß eines weiland preußischen Premierministers über die Zweckmäßigkeit eines „Zurückweichens aus strategischen Rücksichten“ nicht glaubwürdig erscheint; und wenn wir auch von den Ruhmesberichten des Moniteurs immerhin die Hälfte in Abzug bringen, wenn wir zur Zeit auch noch das alte Wort des Tacitus über die Kämpfe der Deutschen mit den Römern bewahrheitet finden: „sie sind mehr besiegprachtet, als besiegt worden“ (magis triumphati quam victi sunt), so bleiben doch noch so viel Lorbeeren für das sardo-fränkische Heer zurück, daß wir ein gewisses Schamgefühl nicht zurückdrängen können und, da nun einmal die Kriegsfurie losgelassen ist, den Oesterreichern wenigstens einmal eine kleine „Revanche für Pavia“ gönnen möchten. Aber fast scheint Letzteres nur ein leerer Wunsch zu bleiben; bei den fortgesetzten Niederlagen

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1859). Leipzig: Ernst Keil, 1859, Seite 405. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1859)_405.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2019)