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verschiedene: Die Gartenlaube (1864)

und vertrauen ihm mehr als jedem andem General. Wenn der nur allein die Sache in der Hand hätte, meinen sie, dann sollten bald keine Dänen mehr in Schleswig sein.

Uebrigens wird die Armee ausgezeichnet verpflegt. Jeden Tag giebt es Fleisch, Rind- oder Schweinefleisch, Erbsen, Linsen und Reissuppe und gutes Brod, Morgens und Nachmittags aber Kaffee. Freilich wird den preußischen Truppen kein Wein geliefert, wie den Oesterreichern, sondern nur Schnaps. An Tabak und Cigarren fehlt es auch nicht, und außerdem hat jede Compagnie ihren Marketender, bei dem man für Geld bekommen kann, was im Felde dem Soldaten irgend wünschenswerth. Von Gamaschendienst ist keine Spur mehr, Jeder raucht beim Marsch nach Belieben, steckt die Hosen in die Stiefeln und ist mit einer schützenden Kapuze versorgt, während der Hals, ganz nach Geschmack und Belieben, mit den verschiedenartigsten Shawls umhüllt wird und die Officiere ihre Colt’schen Revolver im Gürtel tragen. Genug, man kann das mannigfachste, manchmal selbst komischste Costüm bewundern. Trotz alledem aber herrscht eine tadellose Disciplin.

Nachdem wir uns am 29. vor. M. bei Nübel mit den Dänen, namentlich den trefflichen Castelljägern, gebornen Kopenhagenern, herumgeschlagen hatten, rückten wir Abends wieder ins Quartier. Während des Gefechts und Marsches skizzirte ich, wo und wie es nur irgend anging, tapfer darauf los, so daß Sie in der Kürze Bilder aus Gegenden erhalten sollen, wohin während des Krieges wohl noch kein anderer Maler gedrungen ist. Nächste Nacht um 11 Uhr gingen die Truppen in aller Stille wiederum bis Nübel vor, welches besetzt wurde. Der Assistenzarzt Dr. F–d–r und ich blieben indessen bei der Feldwache des ersten Vorpostens zurück, um uns Morgens gegen sechs Uhr nach Nübel zu begeben, wo die sechste und siebente Compagnie des 64. preußischen Regiments in ein Gefecht verwickelt wurde, welches wir von dem hoch gelegenen Kirchhofe des Dorfes bequem und ohne Gefahr überschauen konnten. In voreiliger Hast eröffneten die Dänen auf hundert Schritt das Feuer. Aus dem Gehölz hervortretend, verschwanden sie nach abgegebenem Schusse sofort wieder hinter den Bäumen, wie ich ganz deutlich sehen konnte. Die Unseren avancirten über die Knicks, erwiderten behende das Feuer und schossen scharf in ein Gehöft, aus dem sie von einer starken dänischen Feldwache angegriffen wurden. Nachdem so die Truppen sich von der Stellung des Feindes überzeugt, gingen wir nach der Nübelwassermühle zurück.




Für die braven Schleswig-Holsteiner.

sind in der letzten Zeit ferner bei mir eingegangen: 5 Thlr. 25 Ngr. der Grünhainicher Turnverein – 15 Ngr., Erlös aus einem versteigerten dänischen Zwei-Reichsbankschillingstücke durch C. S. – 4 Thlr. 12 Ngr., ges. von mehreren Damen in Pausa durch B. St. – 8 Thlr., ges. bei einem Familienfeste in Furth bei Chemnitz – 3 Thlr. 15 Ngr., ges. bei einem Maskenball des Bürgervereins zu Zwenkau – 1 Thlr. von M. und S. in Liebertwolkwitz als Betrag einer Wette – 1 Thlr. von C. K. in Chemnitz nebst Charpie und Leinwand – 5 Thlr. von der Casino Gesellschaft zu Greifendorf mit dem Motto: „Möge Gott helfen!“ – 1 Thlr. von einigen Sängern der „Germania“ in Penig – 3 Thlr., ges. beim Schmauße eines Spiel-Clubs in Burgstädt durch Bertha L… – 4 Thlr. 22 Ngr., bei einem Maskenscherze der Gesellschaft Erholung in Bautzen von drei Blumen-Verkäuferinnen ges. – 2 Thlr. von einigen jungen Leuten in Saalfeld durch N. – 4 Thlr. von einer Boulegesellschaft bei Kitzing in Leipzig – 16 fl. 50 kr. öster. W. von dem Männergesangverein zu Oberleitendorf in Böhmen – 9 Thlr., ges. durch B. R. in Strehla a. Elbe – 2 Thlr., ges. am 8. Febr. durch W., Postzeichen Siebenlehn – 4 Thlr. 121/2 Ngr., ges. im blauen Schilde zu Dorndorf bei Jena – 10 Thlr., Ertrag einer zum Besten der vertriebenen Schleswig-Holsteiner veranstalteten Abendunterhaltung in Themar – 4 Thlr. von N. N. in Leipzig – 1 Thlr., von ihrem Wochenlohne erspart von einer Frau in Waldheim. (Bravo!) – 10 Thlr., erste Sammlung der Secunda des Gymnasiums zu Zwickau 112 fl. öfter. W., Sammlung unter den Burschenschaften der polytechnischen Hochschule zu W… – 6 Thlr. 15 Ngr., ges. von den Secundanern des Gymnasiums zu Freiberg – 5 Thlr., ges. am Stiftungsfeste der Gesellschaft „Pentarchie“ zu Chemnitz – 1 Thlr. von Carl Stand in Berlin 27 Thlr. 15 Ngr., Theil einer Concerteinnahme der Männergesangvereine „Concordia“, „Liederkranz“ und „Liedertafel“ in Zittau – 2 Thlr. 16 Ngr. von einer kleinen heitern Gesellschaft am runden Tische des Schützenhauses zu Lommatzsch – 1 fl. rh., ges. von einigen Rekruten in Hanau – 10 Thlr., ges. am Stiftungstage des Gesangvereins zu Langenwiesen bei Ilmenau – 3 Thlr., ges. an einem gemüthlichen Abend in der „Union“ zu Güstrow – 13 Thlr. vom Gesangverein Männerchor in N. N. – 2 Thlr. H. K…c – 13 Thlr. 15 Ngr., Ertrag eines Sängerconcerts im Noack’schen Locale zu Dessau – 3 Thlr., als Liebesgabe eines kleinen Männerkreises zu Niederrabenstein – 1 Thlr., Monatsbeitrag von A. – 4 Thlr. von einer Familie in Sebnitz – 50 Thlr, von K. O. in Lehesten im Meiningischen – 2 Thlr. 6 Ngr., ges. am Bahnhöfe zu Vießelbach – 1 Thlr. 10 Ngr., ges. an einem Kaffeetische von Herren und Damen in Borna – 1 Thlr. 16 Ngr., ges. bei einem Tanzvergnügen des Vereins „Germania“ zu Leitelshain bei Crimmitzschau – 2 Thlr. 9 Ngr., ges. am Quartal der Stadt- und Landmeister der Schneiderinnung zu Lommatzsch – 17 Thlr., Ertrag eines Concerts vom Turn- und Gesangverein zu Aue – 9 Thlr. 21 Ngr., ges. von den Mitgliedern des Turnvereins zu Aue – 10 Thlr., vom Schützenverein in Schwarzenberg – 3 fl. rhn., in den Briefkasten zu Neckar-Steinach eingelegt; durch G–h daselbst – 3 Thlr. von P. T. L. – 4 Thlr., ges. in der Gesellschaft „Eintracht und Frohsinn“ in Gera – 5 Thlr. von der Frau Major Serre in Maxen – 2 Thlr., ges. beim Gemeindebier der Commun Maxen – 1 Thlr. von Arthur W. in Sagan – 1 Thlr., ein Abonnent der Gartenlaube in Eisenach – 5 Thlr. 17 Ngr., ges. von drei deutschen Jungfrauen bei einem Karpfenschmauße zu Klein-Draxdorf bei Weida – 30 fl. rhn., Ertrag einer von fünf Jungfrauen zu Neckar-Steinach veranstalteten Verloosung – 10 fl. rhn., Zuschuß zu dieser Verloosung von einer Jungfrau daselbst – 2 Thlr. vom Club „Heiterkeit“ – 1 Thlr., zwei junge Deutsche in Amsterdam – 20 Thlr. 30 kr. rh., Ertrag einer Sammlung unter den Bürgern von Ummerstadt in Meiningen durch Dr. Sch…c – 2 Thlr. 121/2 Ngr., Einnahme der Brezeljungen auf einem Privatmaskenballe zu Jena – 1 Thlr. von einigen sich im goldenen Arme in Bautzen Erholenden –11 Thlr. 121/2 Ngr., gesammelt in der Milius’schen Riege – 4 Thlr., gesammelt bei einem fröhlichen Abendessen des Kegelclubs der Fünfzehner in Chemnitz – 3 Thlr., ges. bei einer heitern Abendgesellschaft in Liebertwolkwitz – 7 Thlr. 15 Ngr., ges. an einem vergnügten Kränzchenabend am 13. Februar in Dresden – 1 Thlr. 10 Ngr., Ertrag einer durch F. K–tz veranstalteten Sammlung bei der Abschiedsfeier der „beiden Vettern“ in Leipzig – 1 Thlr. von einigen das Recht liebenden Altenburgern – 5 Thlr. von Advocat Leonhardt I. in Freiberg – 2 Thlr. 15 Ngr., ges. bei einem Töpfchen Bier im Schützenhause zu Chemnitz – 2 Thlr. 16 Ngr., ges. von den Schülern der 2. Classe der höheren Bürgerschule in Chemnitz – 15 Ngr. von H. Neufert in Niederwünsch – 10 Thlr. 5 Ngr., ges. von der Schumann’schen zweiten Kammer in Großenhain – 2 Thlr. drei Gymnasiasten in Weimar – 2 Thlr., ges. in einer vergnügten Gesellschaft in Eckwarderhörne – 3 Thlr. 10 Ngr. von Verschiedenen aus Thammenhain bei Würzen – 2 Thlr. von dem musikalischen Mädchenkränzchen „Hilka“ – 30 Thlr. in einem Wechsel aus Berlin von zwei Thüringern und einem Sachsen in Bogoroditzk im Gouvernement Tula in Rußland – 10 Thlr., Erlös einer theatralischen Vorstellung von den Dilettanten der Gesellschaft „Erholung“ zu Neusalza in der Oberlausitz – 6 Thlr. 5 Ngr., ges. bei einem Kränzchen des Turnvereins in Schwarzenberg – 10 Thlr., von A. Frank aus Oranienbaum, z. Z. Stadtgärtner in Kasan in Rußland – 10 Ngr. mit dem Motto: „Auf, edles Deutschland, rüste dich!“ – 1 Thlr. durch B. V. (ein herrenloser Thaler) – 3 Thlr. 201/2 Ngr.., ges. bei einem Kränzchen bei G –tz und N -n – 20 Ngr., ges. bei der Geburtstagsfeier der Frau Pöschmann – 8 Thlr. 5 Ngr. vom Kegelfest der sorgenlosen Neuner – 15 Ngr. 6 Pf. von NN. in Leipzig – 71/2 Ngr. in Folge eines Scherzes durch F. H. – 4 Thlr. 15 Ngr. von der Mittagsgesellschaft am runden Tische bei Baarmann – 10 Thlr., ges. bei einer Abendunterhaltung des Bürgervereins in Colditz durch C. M. – 1 fl. rhein. aus der Sparbüchse von Fritz – 1 Thlr. 71/2 Ngr., 1/2 fl. rhein. nebst Charpie und Leinwand von einem deutschen Mädchen in Frankfurt a/M. – 7 Thlr. 21/2 Ngr., ges. in der Gesellschaft „Serena“ zu Diesbar an der Elbe – 33 Thlr. 271/2 Ngr. aus Geringswalde durch C. F. Weiske – 40 Thlr. vom Turnverein in Oschatz – 225 Thlr. in einem Wechsel aus Berlin, Ergebniß einer Sammlung in einem kleinem Kreise von Deutschen in St. Petersburg durch die Redaction der St. Petersburger Deutschen Zeitung.

Außerdem wurden mir an Schmuckgegenständen zum Besten Schleswig-Holsteins abermals gesandt: Eine kleine goldene mit Granaten besetzte Brosche von einer deutschen Frau in Leipzig; ein mit grünem Steine (Onyx) besetzter Ring und zwei mit Granaten garnirte Ohrringe von einem deutschen Mädchen (Poststempel Worms), und eine Halskette von Granatenschnüren von einer deutschen Hausfrau in Leipzig.

Ernst Keil. 



Deutsche Turn-Zeitung.
Blätter für die Angelegenheiten des gesammten Turnwesens.
Organ der deutschen Turnerschaft.
Redigirt von Ferdinand Goetz unter Mitwirkung von Georg Hirth.
Wöchentlich 1 Bogen für halbjährlich nur 18 Ngr.

Seit ihrer Begründung im Jahre 1856, in einer der Entwickelung des Turnwesens wenig günstigen Zeit, ist die „deutsche Turnzeitung“ bis heute geistiger Mittelpunkt der turnerischen Bestrebungen im Vaterlande gewesen. In ihr fanden sich die Vertreter aller Ansichten zum friedlichen Meinungsaustausch zusammen; anregend und vermittelnd zugleich wurde sie von großem Einfluß auf die äußere Gestaltung und Festigung des Vereinsturnwesens. Ist nun auch dieses letztere das nächste Feld ihres Wirkens, so ist sie doch nicht minder um die Förderung des Turnens in Schule und Heer bemüht, auf dessen Betrieb ein guter Theil der bürgerlichen und kriegerischen Tüchtigkeit beruht. In den Kreis ihrer Thätigkeit hat die Turnzeitung endlich noch das Feuerlöschwesen und die Volkswehrfrage gezogen, deren Bedeutung von keinem Einsichtsvollen mehr geleugnet werden kann. Als das gediegenste, vollständigste, verbreitetste und billigste Blatt der einschlägigen Literatur können wir die „deutsche Turnzeitung“ allen Turnern, Turnlehrern und Freunden und Förderern des Turnwesens auf’s Angelegentlichste empfehlen.

Leipzig, im März 1864.

Die Verlagshandlung von Ernst Keil. 

Nicht zu übersehen! Mit nächster Nummer schließt das erste Quartal, und ersuchen wir die geehrten Abonnenten, ihre Bestellungen auf das zweite Quartal schleunigst aufgeben zu wollen.

Ernst Keil. 
Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1864). Ernst Keil’s Nachfolger, Leipzig 1864, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1864)_192.jpg&oldid=- (Version vom 20.8.2021)