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Verschiedene: Die Gartenlaube (1869)

die Maler Robert Schultze, Otto Knille, Alexander Michelis, Spenst, Hermann Becker, Philipp Lindo, August Beck und der Literat und Dichter Rudolph Nielo, der gewöhnlich als Dramaturg

Hauptmann v. Neitzke.       Theod. Hildebrandt.       C. Schlesinger.       W. Camphausen.       C. Hoff.       A. Achenbach.       Christian Böttcher.       A. Seel.       A. Baur.       Bendemann.
K. Hübner       Adolf Schmitz.       Knaus.       Jordan.
Im Düsseldorfer „Malkasten.“ Nach der Natur von Chr. Sell.

fungirte. Die so entstandene Malkastenbühne hat aber in späterer Zeit eine bedeutende Entwickelung erlangt und nach Beschaffung des unerläßlichen Materials hat dieselbe auch ernstere Aufführungen gebracht, von denen einige sehr musterhaft waren, ja so, wie sie kaum mit anderen gewöhnlichen Mitteln und Kräften in gleicher Weise herzustellen sein dürften. Das Decorationswesen, freilich in bescheidenen Dimensionen, nahmen Meister, wie die beiden Achenbach, Michelis, von Wille, Leutze, in die Hand, das scenische Arrangement war durchaus geläufig durch die in Düsseldorf immer mit großer Virtuosität behandelten lebenden Bilder, das Musikalische leitete der Meister Tausch mit Hülfe von Künstlern und Dilettanten, die Regie besorgte der schon genannte Nielo, und so ward es möglich, sehr schwierige Aufgaben verhältnißmäßig sehr gut zu lösen.

So bildet denn noch heute die Bühne einen wichtigen Theil des neuen Gebäudes des Vereins, der mit allen Mitteln, deren ein Liebhabertheater bedarf, und noch mehr, ausgestattet ist, und die dramatisch-malerisch-musikalischen Aufführungen üben eine große Anziehungskraft auf das Publicum Düsseldorfs und der Nachbarschaft aus und haben viel zum Rufe des Vereins beigetragen. In neuester Zeit haben sich besonders die Maler Adolph Schmitz, Toussaint, Lüdecke, Carl Hoff, Ad. Seel, Beckmann und W. Camphausen darum verdient gemacht.

Wie unsere Leser bereits wissen, ist die Gesellschaft des Malkastens als ein mit Corporationsrechten ausgestatteter Verein seit dem 31. Mai 1859 Eigentümer des Jakobi’schen Hauses, Gartens und Parkes. Dieses Besitzthum ist ein nicht unbedeutendes, es enthält über zehn Morgen Bodenfläche in Park und Garten, und die frühere Unbequemlichkeit seiner Lage außerhalb der älteren Stadt wurde durch die außerordentliche Ausdehnung aufgehoben, welche Düsseldorf in neuerer Zeit gewinnt, dessen neue Stadtteile mit ihren Straßen bald den Park umschließen werden.

Aber es war nicht genug mit dem Parke und dem alten Jakobi’schen Hause, und so beschloß man zu bauen. Aus verschiedenen durch ausgeschriebene Concurrenz hervorgerufenen Bauplänen ward der des Malers Blanc gewählt; am 20. Mai 1864 ward feierlich der Grundstein gelegt, im Herbste 1866 das Gebäude

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1869). Leipzig: Ernst Keil, 1869, Seite 396. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1869)_396.jpg&oldid=- (Version vom 11.9.2022)