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Verschiedene: Die Gartenlaube (1872)

Ist der Preis für die Haarmittel (im Ganzen gewöhnlich zehn Thaler) ein hoher?

Für das erste Stadium des chronischen Haarschwundes ist eine Ausgabe in dieser Höhe unnöthig; das von mir angegebene Medicament (doppel-kohlensaures Natron) genügt, nach der Vorschrift angewendet, für alle diese Fälle und kostet eine Kleinigkeit.

Für das zweite Stadium hingegen wäre der Geldansatz sehr gering, die ärztliche Cur in diesem Stadium bedingt einen viel höheren Kostenaufwand, da jede Haarausfalluntersuchung mehrere Stunden Arbeit erfordert.

5) Welchen Werth haben die sonst öffentlich angepriesenen Haarmittel (Esprit des cheveux, Wackerson’s Haarbalsam, Eau de Lob etc.)?

Bei acuten Krankheiten der Haare sind sie meist nachtheilig, bei chronischen sind sie oft nachtheilig und nützen fast niemals. Der hiesige vereidete Sachverständige, Apotheker Dr. Schacht, machte in diesen Tagen in der hiesigen polytechnischen Gesellschaft die Mittheilung, daß viele der im Handel käuflichen Haarmittel schädliche Bestandtheile enthalten; so wurde in einem solchen Protoxin, ein äußerst nachtheiliger Stoff, gefunden.

Wem seine Gesundheit lieb ist, der sollte kein Geheimmittel anwenden.

6) Ist es denn unmöglich, daß eine allmählich, im Laufe von Jahren entstandene Kahlheit heile?

Abgesehen von denjenigen Fällen, in welchen die kreisfleckige Kahlheit oder ein chronischer Hautausschlag die Ursache des Haarverlustes ist, ist keine Hülfe möglich. Ich lehne bei solchen Patienten jeden Curversuch ab. Wer hier noch Hülfe verspricht, irrt sich oder täuscht den Hülfesuchenden.

In den zuerst genannten Fällen führt die Cur sehr oft zur vollständigen Genesung.

7) Schließlich bemerke ich: „Haar-Conservateure“ und „Haarkünstler“, welche angeblich als meine Schüler oder „als meine rechte Hand“ (wie der Eine sich zu bezeichnen pflegt) im Lande umherreisen und alle Kahlheiten zu heilen versprechen, stehen zu mir in gar keiner Beziehung und rechnen auf ein leichtgläubiges Publicum.

Ich habe keine anderen Schüler als Studenten der Medicin, von denen Allen ich annehmen darf, daß sie tüchtige und solide Aerzte werden, aber nicht Industrieritter.

Berlin.

Dr. Pincus.




Literarische Windbeutelei. Die Leser der Gartenlaube werden bisher über die Autorschaft der beiden Romane „Goldelse“ und „das Geheimniß der alten Mamsell“ nicht im geringsten Zweifel und fest überzeugt gewesen sein, daß der eine, wie der andere E. Marlitt zum Verfasser habe. Offen gestanden waren auch wir bisher dieser Meinung, bis wir in diesen Tagen plötzlich aus der Harmlosigkeit unseres Glaubens sehr unsanft aufgeschreckt wurden durch eine Mittheilung, die uns – allerdings etwas verspätet – aus Altona zugekommen ist. Dort erscheint nämlich in dem bekannten „Verlagsbureau“ eines Herrn A. Prinz ein „Deutsches Theater“, dessen achtes Bändchen nach dem gleichnamigen Romane der Marlitt ein zweiactiges Schauspiel „Blaubart“ bringt von – wir citiren nun den Titel des Bändchens wörtlich – „F. Turn, Verfasser von ‚das Geheimniß der alten Mamsell‘, ‚Goldelse‘, ‚Maria Mancini‘“. Hier also steht es gedruckt: nicht E. Marlitt, sondern Herr F. Turn ist der Verfasser der „Goldelse“ und von „das Geheimniß der alten Mamsell“. Doch wir wollen, den Scherz bei Seite lassend, im Ernst sprechen und wollen nur constatiren, daß der – vermuthlich pseudonyme – Autor des vorliegenden theatralischen Machwerks, sowie dessen Verleger sich hier in der Ausdrucksweise eine Windbeutelei erlaubt haben, die öffentlich gerügt werden muß. Das Gleiche ist vermuthlich auch bei „Maria Mancini“ der Fall, dem Titel eines bekannten Romans von Julius Große.




Zu dem Aufsatz „Ein Telegraph ohne Mechanismus“ in Nr. 8 der Gartenlaube sei mir erlaubt zu bemerken, daß ich an eine Verwendbarkeit des Schallleitungsversuchs im Großen weder gedacht habe noch glaube, und daß ich dem ganzen Aufsatze, also auch dem scherzhaften Vorschlage, einen Schallleitungsdraht in eine Röhre einzuschließen, völlig fern stehe. Eine correcte Darstellung des anspruchslosen Versuchs findet sich in Carl’s „Repertorium“, 1870, S. 168, in Hirzel und Gretschel’s „Jahrbuch der Erfindungen“, 1871, S. 102 und (mit Abbildung) in meiner „Vorschule der Experimentalphysik“, S. 215.

Weinhold.




Geographische Ehren. Unserem Mitarbeiter Herrn Pechuel-Loesche – dessen Beiträge der Autorname E. M. Plankenau bezeichnet – ist die Ehre widerfahren, daß nach ihm ein Vorgebirg in der Nechwatowasee benannt worden, ist. Bei den neueren Aufnahmen der Rosenthal’schen Expedition nach Nowaja Semlja im Jahre 1871 hat nämlich A. Petermann mit Genehmigung Rosenthal’s, der die Gesammtkosten dieser Expedition (etwa 11,000 Thlr.) aus seinen Privatmitteln bestritt, Pechuel-Loesche’s in der geographischen Wissenschaft hochverdienten Namen in seine neue Karte eingeschrieben. Diese Karte ist im zweiten Hefte des laufenden Jahrgangs der „Geographischen Mittheilungen“ enthalten.




Kleiner Briefkasten.

Frau v. Th. in W. und Frln. W. Z. in D. Wahrscheinlich wegen unrichtiger Angabe im Wohnungsanzeiger. Die Tochter des Dr. H. Beta hat jetzt ihre höhere Töchterschule mit Pensionat in der Villa-Vorstadt „Westend“ hinter Charlottenburg bei Berlin „Eichen-Allee, Villa Anna“. Schreiben Sie unter dieser Adresse, was wir für das körperliche und geistige Gedeihen Ihrer Tochter und Schwester nur rathen können.

(Musik: Schülerin Kullock’s. Gesang: Prof. Gr.-Hoffmann.)

A. v. W. in Braunschweig. Ihr Wunsch wird noch im Laufe dieses Sommers erfüllt werden. Wir freuen uns, das Andenken an Ihren gefallenen Sohn in dieser Weise ehren zu dürfen.

D. in Marborg. Wir können Ihnen Friedrichsroda oder auch Ilmenau in Thüringen empfehlen. Beide reizend gelegene Orte erfüllen – aber erst von Monat Mai an – alle die Anforderungen, welche Sie in Ihrer Anfrage stellen.

P. S. in L. Das fünfzigjährige Jubiläum, welches der in der ganzen deutschen Sängerwelt bekannte akademische Gesangverein der Pauliner in Leipzig feiert, fällt auf den vierten August. Die alten und auswärtigen Mitglieder des Paulus thun wohl daran, sich zur Theilnahme recht bald beim jetzigen Dirigenten desselben, Dr. Langer, anzumelden. Wie wir hören, ist zur letzten Meldefrist der 15. März gesetzt.




Zum Nationaldank für Ludwig Feuerbach.


gingen ferner ein: L. in Halle 100 Thlr.; C. J. Schultze in Pesth 2 Thlr.; R. P. in Nordstemmen 5 Thlr.; F. W. G. ein dankbarer Verehrer von Anselm v. Feuerbach in Nürnberg für Ludw. Feuerbach (20 fl.) 11 Thlr. 12½ Ngr.; W. L. in Schöneberg bei Berlin 3 Thlr.; Th. Held in Außig 20 Thlr.; F. B. in L. 2 Thlr.; aus Beuel: O Landgraf, Landgraf, werde hart – gegen die Jesuiten im Rheinlande 5 Thlr.; mehrere Lichtfreunde in Hoyerswerda 2 Thlr. 15 Ngr.; von einem Lehrer aus Regensburg 1 Thlr. 12½ Ngr.; aus Holzwickede 1 Thlr.; der Wissenschaft die Ehre (aus Berlin) 10 Thlr.; Dr. W. 1 Thlr.; Th. D. 1 Thlr.; H. u. C. P. in Allenstein 2 Thlr.; O. Schulze in Mörkmühl 1 Thlr.; Emil Nelke in Guben 20½ Ngr.; F. K. in Gießen 2 fl.; der Expedition des hannöverschen Couriers einges. 10 Thlr.; eine Hamburgerin 1 Thlr.; B. in Lehesten 2 Thlr.; R. B. in Schwelm 10 Thlr.; Harnack in Schwerin 1 Thlr.; H. Buz in Augsburg 10 Thlr.; Dr. Boyens in Zachau 1 Thlr.; aus Peterswaldau 1 Thlr.; H. Kr. in Darmstadt 1 Thlr.; zwei deutsche Männer aus Gischern 2 Thlr.; Dr. H. in Idar 10 Thlr. mit dem Motto:

„Weise, weil du die Wahrheit dachtest,
Groß, weil du sie lehrtest.“

Wittwe C. M. Stuttgart 10 fl.; Albrecht in Harburg 1 Thlr.; Dr. Hém in Breslau 1 Thlr.; J. R. in Berlin 2 Thlr.; J. Schmidt in Berlin 5 Thlr.; N. N. in Berlin 2 Thlr.; Dr. Kohlbaum in Görlitz 2 Thlr.; aus Aachen 5 Thlr.; Pfähler in Dresden 5 Thlr.; F. in Moritzburg 1 Thlr.; aus Gera 1 Thlr.; Beschel in Schkeuditz 1 Thlr.; Dr. Pfeffer in Rüdersdorf 3 Thlr.; P. van Dyk in Riga 5 Thlr.; E. C. D. in Bremen 10 Thlr.; Frau B. in Sondershausen 2 Thlr.; M. aus Dresden 1 Thlr.; J. H. in Pesth 2 fl. österr.; Z. aus Minden 4 Thlr.; Rechsteiner in München 1 Thlr.; Steinherz in Graz 2 fl. österr.; aus Germersheim 1 Thlr.; von einem Russen aus Riga 3 Thlr.; F. B. in N. 1 Thlr.; Flöß, Gutsbes. im Kreise Orsza, 5 Rub.; E. in Frankfurt 15 Ngr.; „Adelaide“ 2 Thlr.; Sammlung der Berliner Börsenzeitung 177 Thlr. 15 Ngr. und eine 100-Frankennote und zwar von: Major a. D. v. Koscielski 1 Thlr., E. H. A. K. 5 Thlr., W. Pfeifer 5 Thlr., B. 1 Thlr., Ignaz Wolfsohn 10 Thlr., Konitz 5 Thlr., N. N. hier 5 Thlr., A. M. aus Erfurt 1 Thlr., Leopold David, Firma David u. Comp. 1 Thlr., O. Schulz in Halle a. S. 5 Thlr., Wessel in Halle a. S. 5 Thlr., A. Rumler in Bonn 10 Thlr., H. J. in Düsseldorf 5 Thlr., Ungenannt in Dresden 5 Thlr., E. Jochheim in Braunschweig 5 Thlr., dem wackeren Kämpfer für Aufklärung und Licht, ein Abonnent 5 Thlr., A. Meurer in Dresden 2 Thlr., Reg.-Assessor Witte 8 Thlr., Louis Perl 10 Thlr., Consul G. Marchand 10 Thlr., X. Y. 2 Thlr., K. 15 Ngr., S. 10 Thlr., Magnus Hermann 25 Thlr., Rechnungsrath Müller 5 Thlr., Niesel 1 Thlr., A. Holstein 1 Thlr., E. K. 5 Thlr., Cüppers 2 Thlr., Rechtsanwalt Richter in Osterburg 2 Thlr., G. M. 10 Thlr., L. P. 10 Thlr., G. Lepenau in Nizza eine 100-Frankennote; B. in Stralsund 1 Thlr.; Frau S. Steinway in Berlin 50 Thlr.

Redaction der Gartenlaube.




Für unsere abgebrannten Landsleute in Chicago.


gingen ferner ein: Th. D. 1 Thlr.; Flöß, Gutsbes. im Kreise Orsza 5 Rubel; durch das Comité, bestehend aus den Vorständen der Freiw. Feuerwehr, Liberaler Verein, Liedertafel, Männergesangverein, Schützenverein, Turnverein, Veteranenverein in Salzburg 77 Thlr.; Grahl in Döhlen 5 Thlr.; durch Langbein u. Co. in Zittau 1 Thlr. 15 Ngr.; F. W. in Rheinsberg 3 Thlr.; aus Fritzens und Martha’s Sparbüchse 2 Thlr.; F. L. Schmidt in Greiz 2 Thlr.; Sammlung des Bayreuther Tageblatts 11 Thlr. 5 Ngr.; gesammelt durch Gebr. Hofer in Saarbrücken 26 Thlr. 18 Ngr.; aus Nördlingen 59 Thlr.; Schwestern Sophie und Marie im Banat 2 fl. ö. W.; E. Schmorl in Laskafeld 5 fl. ö. W.; ein Menschenfreund aus Kurpfalz 10 Thlr.; Wiesbaden: „Sans nom, mais non sans coeur“ 5 Thlr.; Pfarrer Steinacker in Buttelstedt 3 Thlr.; Ergebniß einer Sammlung unter den Beamten zu Saarburg in Lothringen 27 Thlr.; Ergebniß einer Vorstellung des Theatervereins in Pirkenhammer bei Carlsbad 8 fl. ö. W.; Sammlung des Freiburger Anzeigers 165 Thlr., 5 Doll. Gold und 2 Doll. Papier; Friedrich Arzt in Kronstadt 10 fl. ö. W.

Redaction der Gartenlaube.


Verantwortlicher Redacteur Ernst Keil in Leipzig. – Verlag von Ernst Keil in Leipzig. – Druck von Alexander Wiede in Leipzig.
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