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verschiedene: Die Gartenlaube (1875)


Eisenmann, Dr. med., aus Nürnberg, Abg. für Würzburg: Der brave Mann denkt an sich zuletzt. Frankfurt a. M., 18. December 1848.

Eisenstuck, Bernhard, Kaufmann aus Chemnitz, Abg. des achtzehnten sächsischen Wahlkreises: Die Freiheit der Völker ist die Mutter des Muthes – nur in der Wiege des Absolutismus wird die Feigheit gedeihen. Frankfurt a. M., 21. Mai 1849.

Freudentheil, Dr. jur., aus Stade, Abg. für Hannover: An’s Vaterland, an’s theure, schließ’ dich an, das halte fest mit deiner ganzen Kraft! Frankfurt a. M., 16. November 1848. Zur Erinnerung an die großen Tage in Frankfurt.

Fröbel, Julius, aus Grießheim, Abg. für Reuß jüngere Linie: Für die, welche nicht an der Souveränetät des Staates Antheil haben, sind die Gesetze nichts Anderes, als die Methodik der Gewalt. Frankfurt a. M., 14. December 1848.

Giskra, Dr., aus Wien, Abg. für Mährisch-Trübau: Die Einheit Deutschlands muß uns werden, und sollten darüber alle Kronen ihren Glanz verlieren, sollten darüber alle Throne brechen. St. Paulskirche, 20. October 1848.

Gombart, Oberappellationsrath aus München:

Laetus in praesens animus quod ultra est
Oderit curae, et amara lento
Temperet risu. Nihil est ab omni
          Parte beatum.

     (Wer sich der Gegenwart freut, sorgt nicht in’s Weite, er mildert das Herbe; nichts befriedigt vollständig.) Frankfurt a. M., 21. December 1848.

Hartmann, Moritz, Abg. für Leitmeritz in Böhmen: Die Freiheit ist ein Kampf – die Liebe ist ein Kampf – der Kampf ist das Glück – ist das Leben.

Heckscher, Advocat aus Hamburg, Reichsminister des Aeußeren: Lassen Sie uns in dem ehrlichen Kampfe für ein ganzes Deutschland beharren! Frankfurt a. M, 23. März 1849.

Hermann, Dr. jur., Abg. für Bautzen: Die Reden in der Nationalversammlung sind zu oft nur zur Verhüllung dessen gehalten, was man sagen will, und sie müssen dann zwischen den Worten gehört werden. Frankfurt a. M., 23. December 1849.

Hildebrand, Bruno, Professor aus Marburg, Abg. für Kurhessen: Die sociale Aufgabe ist die größte, welche jemals dem Menschengeschlechte vorgelegen hat; ihre Lösung ist aber nur auf dem Boden voller politischer Freiheit möglich. Frankfurt a. M., 10. November 1848.

Jacoby, C. Wilhelm, aus Hersfeld: Sero sapiunt Phryges, dummodo sapiant. (Die Phrygier werden spät klug, wenn sie überhaupt jemals klug werden.) Frankfurt a. M., 20. Mai 1849.

Jordan, Sylvester, Legationsrath aus Marburg, Abg. für Kurhessen: Die wahre Freiheit besteht in der Selbstbeherrschung. Frankfurt a. M., 5. Februar 1849.

Jordan, W., von Berlin, Abg. für Oberbarnim (der Marinerath): Der Menschheit bester Freund ist just der böse Feind. Frankfurt a. M., 7. Nov. 1848.

Itzstein, J. A., Hofgerichtsrath in Mannheim: Mich beruhigt ein alter Spruch: „Ulrich Zwingli starb den Tod für’s Vaterland; alte Eichen und eingewurzelte Radicale (die einzigen echten) fallen wohl, doch fliehen nie.“ – Diese Worte unserem H. Mager zum Andenken an den alten Itzstein aus Mainz, Frankfurt a. M., 22. Mai 1849.

Jucho, Advocat in Frankfurt a. M.: Quidquid delirant reges, plectuntur Achivi. (Was die Fürsten verschulden, die Völker müssen es büßen.) Ein alter Spruch, der auch in neuer Zeit wahr bleibt, wenn es auch keine Könige von Gottes Gnaden mehr giebt. Die Könige von Volkes Willen, die souveränen Vertreter des souveränen Volks lassen es an Sünden auch nicht fehlen und wie von je muß sie das Volk bezahlen. Zur Erinnerung. Frankfurt a. M., 15. Dec. 1848.

Kirchgeßner, Advocat aus Würzburg: Der Geist lebt fort, ist auch der Körper todt. Frankfurt a. M, in der Paulskirche, 21. Mai 1849.

Löwe, Dr. med. aus Calbe, Abg. für den Wahlbezirk Calbe und Jerichow I: Mitten im Staube der Arbeit ist es schwer, sich den Blick frei zu erhalten, und doch ist das Leben nichts werth, ohne ein freies Herz und ohne freien Blick. Paulskirche, 10. November 1848.

Mittermaier, C., Geheimerath und Professor aus Heidelberg: Es ist besser zu hoffen und, von diesem Gefühl beseelt, zu handeln als zu verzweifeln.

Mohl, Moritz, Dr. der Staatswissenschaft aus Stuttgart: Gott rette das schwer bedrohte Vaterland! Paulskirche, 23. März 1849, im Augenblick drohender Gefahr für Deutschland.

Mohl, Robert, Professor aus Heidelberg, Reichsjustizminister: Fais ce que tu dois, advienne que pourra. (Thu’ was du sollst, komme was will!) Zur Erinnerung. Frankfurt a. M., 22. Februar 1849.

Nauwerk, N., aus Berlin, Abg. für den fünften Brandenburger Wahlkreis: Aus dem Blute der Wiener erblüht die Rose der Freiheit. Frankfurt a. M., 7. November 1848.

Rank, Joseph, Schriftsteller aus Prag: Einer, der es durch’s Leben, Wissenschaft und Kunst hindurch zu einem vortrefflichen Menschen bringen möchte. Frankfurt a. M., 14. December 1848.

Raveaux, Franz, Kaufmann aus Köln: Halt fass am Rich, do Kölsche Boor, No mag et falle söös of sor! (Halt fest am Reich, du kölnischer Bauer, wie es auch werde, süß oder sauer!) – Frankfurt a. M., 22. Februar 1849.

Reh, Th., Advocat aus Darmstadt, Abg. für Offenbach: Sein oder Nichtsein? – Das ist jetzt die Frage! Geschrieben in den entscheidenden Tagen des Monats März 1849. Zur freundlichen Erinnerung. Frankfurt a. M.

Reichenbach, Oskar, Graf von, Gutsbesitzer auf Domeczko in Schlesien: Wer den Kampf nicht scheut, aber auch die Mäßigung nicht vergißt, gelangt zum Ziele.

Reinhard, L, Rector aus Boytzenburg, Abg. für Boytzenburg: Das Herz sollte in allen Dingen souverain sein, selbst in politischen. Frankfurt a. M., 18. December 1848.

Rießer, Gabriel, Dr. jur., aus Hamburg, Abg. für Lauenburg: Durch Nacht zum Licht. Zur freundlichen Erinnerung. Frankfurt a. M., in der Paulskirche, 22. März 1849.

Röder, Gymnasial-Director aus Neustettin: Im Großen muß es oft genügen das Gute gewollt zu haben. Frankfurt a. M., 22. März 1849.

Rödinger, Fr., Advocat aus Stuttgart, Abg. für Oehringen-Künzelsau: Die Freiheit ist nicht ein Recht, die Freiheit ist eine Pflicht. Frankfurt a. M., 12. December 1848.

Rühl, Oberbürgermeister von Hanau: Das Leben eines Mannes kann nur dadurch Werth erlangen, daß es aufgeht für die Freiheit und Wohlfahrt Aller. Verschmelzen auf diese Weise die Individuen in der Gesammtheit, so wird das Leben zugleich eine Lust sein und mehr werth als jetzt. Frankfurt a. M., 17. December 1848.

Schaffrath, Stadtrichter, Abg. für Stolpen in Sachsen: „Durch die Freiheit zur Einheit!“ Frankfurt a. M., 7. Dec. 1848.

Schloeffel, Friedrich Wilhelm, Gutsbesitzer aus Halbendorf, Abg. für den Kreis Hirschberg in Schlesien: Friedrich Wilhelm der Vierte sagte den Deputirten von Breslau: „Meine Feinde sind gewesen, wie immer; sie sind feig gewesen.“ Königsworte sollen Wahrheit sein – machen wir es künftig besser! In der Paulskirche, Frankfurt a. M.

Schoder, Adolph, Regierungsrath aus Stuttgart: Bald wird das deutsche Volk Gelegenheit erhalten zu zeigen, ob es für die Märztage so wenig Gedächtniß hat, wie die Mehrzahl des preußischen Volkes in den letzten Tagen gezeigt. Frankfurt a. M., 18. December 1848.

Schüler, Abg. aus Jena, Ober-Appellationsgerichts-Rath: Nur wenn das Recht der Freiheit zur Unterstützung dient, kann diese bestehen (90. Sitzung in der Paulskirche). Frankfurt a. M., 14. December 1848.

Simon, Heinrich, Stadtgerichts-Assessor aus Breslau, Abg. für Magdeburg: Joe wel en zie nit om. (Frisch vorwärts, und schau nicht um.) Frankfurt a. M., 18. December 1848.

Simon, L., Advocat in Trier: Wie der Sturm sich bricht am festen Gebäude, so bricht sich Völkerschmerz an Despotenfreude. Frankfurt a. M., 17. December 1848.

Tellkampf, Prof. aus Breslau: Wenn es diesmal auch nicht gelingen sollte, so haben wir doch Etwas gelernt und wissen das nächste Mal die eigentlichen Feinde der Einheit zu finden. Wir wollen dabei nicht fehlen. Frankfurt a. M., 21. December 1848.

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verschiedene: Die Gartenlaube (1875). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1875, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1875)_291.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2019)