Verschiedene: Die Gartenlaube (1878) | |
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alt und ungewohnt genug schaut’s aus. – Nun also – bei dem Kirch’l ist die Kraft: wer wissen will, wen er einmal heirathet, und wer in dem Glauben hinaufsteigt und am Hochaltar niederkniet, der erfährt’s, wen er heirathet. Da muß das Andere, das ihm bestimmt ist, in derselben Secunde her, und wenn es hundert Stund’ weit weg wär; nur über’s Meer darf es nicht sein – da hat der heilige Petrus keine Macht.“
Ein linnenes, ärmelloses Unterkleid und darüber ein Mantel aus Fellen, von einer Spange oder auch nur einem Dorne zusammen gehalten – das war der schlichte Anzug der deutschen Frau in den ersten Zeiten ihrer Geschichte. Er blieb auch die Grundlage für die weitere Entwickelung der Gewandung, die wir nun verfolgen wollen. Da kam zunächst zu dem Untergewande der Rock und mit ihm der Aermel, der den Unterarm so eng umschloß, daß er, um das Anziehen zu ermöglichen, an einer Seite aufgetrennt und dann zugeschnürt, „vernäht“ oder
Verschiedene: Die Gartenlaube (1878). Leipzig: Ernst Keil, 1878, Seite 509. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1878)_509.jpg&oldid=- (Version vom 19.8.2016)