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Verschiedene: Die Gartenlaube (1880)

Ein kritischer Augenblick.
Nach dem Gemälde von G. Koch auf Holz übertragen.


ebenfalls bei Breitkopf erschienen ist. Goethe erwähnt ihrer in „Wahrheit und Dichtung“ und in „Wilhelm Meister“.

Die neuhochdeutsche Schreibung befestigte sich in einflußreichen Schriftstellerkreisen, und Gottsched faßte sie in ein System zusammen in seiner „Sprachkunst“.

Und wie die Literatur Deutschlands im achtzehnten Jahrhundert nun immer bedeutender, der Kreis der Schreibenden und Lesenden immer größer wurde, so ward die Schreibung auch immer übereinstimmender. Nicht starr blieb sie stehen bei Gottsched’s Regel. Diese Regel sprach für einige Zeit das, was als richtig erschien, noch am besten aus; man hielt aber daran nur mit Auswahl fest und ließ manches Gottsched Eigenthümliche übereinstimmend fallen. – Ein Schlag in’s Wasser war es, als Klopstock 1779 eine neue phonetische (wortklangmäßige) Schreibung einführen wollte, wie so viele junge Leute in unseren Tagen immer wieder. Er schrieb z. B. Ferenderlichkeit und Tir für

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1880). Leipzig: Ernst Keil, 1880, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1880)_305.jpg&oldid=- (Version vom 20.8.2021)