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Verschiedene: Die Gartenlaube (1881)

Auch einer von den „frommen“ Landsknechten.
Nach dem Oelgemälde von E. Stammel.

Die Bewaffnung dieser Reiterheere blieb auch nach Einführung der Schußwaffen dieselbe ungelenke, ja wurde womöglich insofern noch ungefügiger, als der Reiter nicht nur sein Streitroß mit ganzer Eisenrüstung bedeckte, sondern auch den eigenen Harnisch schußfester, das heißt schwerer, anfertigen ließ, als dies zuvor geschehen war. Die vorzüglich gearbeiteten spanischen, wie mailändischen Rüstungen hielten denn auch manche Kugel ab. Franz der Erste verdankte bei Pavia lediglich seinem mailänder Harnische das Leben; denn die vielen an- und abgeprallten Kugeln hatten denselben wohl einzubiegen, nicht aber zu durchbohren vermocht. Deutsche Harnische hingegen hatten bis zu den Zeiten Maximilian’s bei den damaligen Kriegszeiten nur geringen Credit, und derselbe hob sich erst, als Max, mit der Kunst der Harnischschmiede wohl vertraut, durch nürnberger Plattner mailänder Plattenharnische und zwar in vorzüglicher Güte nachbilden ließ. Zu allen Zeiten aber hochangesehen und vielbegehrt waren deutsche Ketten- und Panzerhemden. Das kleine westfälische Iserlohn (in Rechnungen der nürnberger Stadtkämmerei „Eyserlohn“ genannt) versorgte damals fast ganz Europa mit seinen undurchdringlichen, stählernen Geflechten, und auf den Märkten von Brügge und Antwerpen, in den Gewölben der

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1881). Leipzig: Ernst Keil, 1881, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1881)_109.jpg&oldid=- (Version vom 9.3.2019)