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Verschiedene: Die Gartenlaube (1881)


Gutenberg zeigt seinem Freunde Fust die ersten Druckbogen.
Originalzeichnung von Leo Reiffenstein in Wien.


leisten konnte, mußte ihm Gutenberg auch Zinseszinsen zahlen. Fust besann sich nicht lange und beschwor am 6. November 1455 im großen Refectorium des Barfüßerklosters seine Forderungen, und aus seinen Wunsch nahm ein Notar den Urtheilsspruch urkundlich auf. Vergebens bestritt Gutenberg denselben; Fust’s Zweck war erreicht; sein bisheriger Partner konnte nicht zahlen, und so fielen Ende 1455 die Druckerpresse, alle Werkzeuge, Pergament- und Papiervorräthe und die gedruckten Bogen der Bibeln dem Kläger zu. Gutenberg war ärmer denn je; er hatte Alles verloren, nur nicht das Vertrauen zu seiner Kunst.

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1881). Leipzig: Ernst Keil, 1881, Seite 837. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1881)_837.jpg&oldid=- (Version vom 17.12.2022)