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Verschiedene: Die Gartenlaube (1882) | |
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„Nun raste, treuer Nachen,
Nach athemloser Flucht!
Mein heimlich Glück nun berge,
Du dämmerstille Bucht!“
Der Jüngling, hocherglühend,
Zieht leis’ das Ruder ein –
Die Maid vor ihm erschauert
Und schweigt in süßer Pein.
Zum ahnungsvollen Herzen
Drängt stockend all ihr Blut;
Von ihrem Schooß die Rose
Entgleitet in die Fluth.
Sie kommt sich wie umsponnen
Von Märchenzauber vor –
Da dringen heiße Worte
Wie traumhaft an ihr Ohr.
Sie lauscht – wie warmer Lenzhauch
Sich’s über sie ergießt –
Sie glüht und gleicht der Blume,
Die zitternd sich erschließt. – –
Nun, Nachen, such’ dir selber
Durch’s Schilf verschwieg’nen Lauf! –
Zwei jungen Menschenherzen
Blüht lichter Frühling auf.
Ernst Scherenberg.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Gartenlaube (1882). Leipzig: Ernst Keil, 1882, Seite 397. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1882)_397.jpg&oldid=- (Version vom 29.12.2019)
Verschiedene: Die Gartenlaube (1882). Leipzig: Ernst Keil, 1882, Seite 397. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1882)_397.jpg&oldid=- (Version vom 29.12.2019)