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Verschiedene: Die Gartenlaube (1883)

No. 13.   1883.
Die Gartenlaube.

Illustrirtes Familienblatt.Begründet von Ernst Keil 1853.

Wöchentlich 2 bis Bogen. 0 Vierteljährlich 1 Mark 60 Pfennig. – In Heften à 50 Pfennig.


An unsere Freunde und Leser!

Mit dieser Nummer schließt das erste Quartal dieses Jahrgangs unserer Zeitschrift. In dem mit nächster Nummer beginnenden zweiten Quartal wird die Redaction vor Allem bestrebt sein, das Blatt im Geiste des unvergeßlichen Gründers desselben fortzuführen; das Versprechen, welches Ernst Keil auf der ersten Seite des ersten Jahrgangs der „Gartenlaube“ seinen Lesern gegeben und welches er trotz aller sich aufthürmenden Widerstände zu halten wußte, bindet auch uns unsern alten und neuen Lesern gegenüber.

Was er vor mehr als dreißig Jahren über sein neues Unternehmen gesagt: „Ein Blatt soll’s werden für’s Haus und die Familie, ein Buch für Groß und Klein, für Jeden, dem ein warmes Herz an den Rippen pocht, der noch Lust hat am Guten und Edlen“ – das ist das alte Programm der „Gartenlaube“, an dem auch wir fest und treu halten werden.

Mit Hülfe des weiten Kreises bewährter Mitarbeiter möge es uns also gelingen, unsere Freunde einzuführen in die Geschichte des Menschenherzens und der Völker, in die Kämpfe menschlicher Leidenschaften und vergangener Zeiten, in die Wunderwelt des gestirnten Himmels und die Geheimnisse lebender Wesen, in das laute Treiben der Werkstätten und in das stille, aber beglückende Schaffen des freien Geistes. Es soll nach wie vor die Pflicht der „Gartenlaube“ sein, die Unterdrückten des deutschen Volkes stets aufzumuntern und zum Kampfe des Lebens zu stählen, die Thränen der Armen zu stillen und überall, wo menschliche Hülfe dem menschlichen Unglück abhelfen kann, den Beistand der Edelgesinnten anzurufen.

Dabei werden wir fortfahren, unsere Leser, welche nach des Tages Last und Mühe zu diesen Blättern greifen, durch Herz und Gemüth bildende Erzählungen zu unterhalten und ihnen die wichtigsten Ereignisse unserer Zeit in Bild und Wort vor Augen zu führen.

Im nächsten Quartal werden wir den überall mit so großem Beifall aufgenommenen Roman

zum Abschluß bringen und außerdem zwei kürzere Novellen:

Der chaldäische Zauberer von Ernst Eckstein und Eine Hochzeitsreise von Zoë von Reuß

folgen lassen.

An belehrenden oder unterhaltenden und durchweg illustrirten Artikeln stellen wir für die allernächsten Nummern in Aussicht:

Erinnerungen an Richard Wagner. Nach bis jetzt noch nicht veröffentlichten Quellen dargestellt von F. Avenarius. „Ernst Dohm, der Dichter des ‚Kladderadatsch‘“ von Albert Traeger. Die ältesten deutschen Soldaten aus dem Kriege 1870 und 1871“. „Der größte Arbeiterbauverein der Welt von P. Chr. Hansen. Wo unsere Frauen Heilung suchen von einem hervorragenden Fachmanne. Die Weltsprache der modernen Seefahrer“. „Saat und Zucht der eßbaren Pilze von Th. Gampe. Die Krönungsstadt der Czaren“. „Ein Gang in das Spielwaarenland von Friedrich Hofmann. Berichte über die Hygiene-Ausstellung in Berlin.

Außerdem können wir unsern Lesern die erfreuliche Nachricht mittheilen, daß der deutsche Forschungsreisende Dr. Pechuel-Loesche, welcher bekanntlich als Stellvertreter Stanley’s die berühmte internationale Congo-Expedition commandirte und vor Kurzem in seine Heimath zurückgekehrt ist, unserem Blatte die reiche Ausbeute seiner Aquarellskizzen zur Veröffentlichung gütigst überlassen hat. Wir werden schon im nächsten Quartal diese noch nirgends dargestellten Landschaftsbilder aus dem „dunklen Welttheil“ unter der Rubrik:

zugleich mit spannenden Berichten des Verfassers unsern Lesern vorführen. Diesen Schilderungen wird sich die bereits angekündigte Artikelserie: Zehntausend Meilen durch den großen Westen von Udo Brachvogel mit Illustrationen von Rudolf Cronau, anschließen.

Die nächsten Zwanglosen Blätter werden wichtige und gemeinnützige Novitäten der Frühjahrs- und Reisesaison besprechen.

Die Redaction der „Gartenlaube“. 




Alle Rechte vorbehalten.

Gebannt und erlöst.

Von E. Werner.
(Fortsetzung.)


Ganz Werdenfels und die gesammte Nachbarschaft befand sich in Aufregung; denn die Thatsache, daß der Freiherr da war, stand nun unumstößlich fest. Durch die Dienerschaft, welche doch immerhin einigen Verkehr mit dem Dorfe aufrecht hielt, erfuhr man freilich, daß er auch hier seinen menschenfeindlichen Gewohnheiten treu blieb. Er verließ seine Gemächer nicht, ließ Niemand zu sich und sah selbst seinen jungen Verwandten täglich kaum auf eine halbe Stunde. Ihn selbst hatte noch Niemand wieder gesehen,

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1883). Leipzig: Ernst Keil, 1883, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1883)_201.jpg&oldid=- (Version vom 26.12.2023)