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verschiedene: Die Gartenlaube (1885)

No. 8.   1885.
Die Gartenlaube.


Illustrirtes Familienblatt.Begründet von Ernst Keil 1853.

Wöchentlich 2 bis 2½ Bogen. – In Wochennummern vierteljährlich 1 Mark 60 Pfennig. – In Heften à 50 Pfennig oder Halbheften à 30 Pfennig.


Die Frau mit den Karfunkelsteinen.

Roman von E. Marlitt.
(Fortsetzung.)


Am anderen Morgen hieß es für Grete sich flink auf die Füße machen und durch die thautriefenden Stoppelfelder hinauswandern nach Dambach, obgleich der Papa versicherte, daß der alte Herr Nachmittags hereinkommen und mit ihm auf die Hühnerjagd gehen wolle.

Und das Wiedersehen draußen war noch viel schöner gewesen, als es sich das junge Mädchen in Berlin ausgemalt hatte. Ja, sie war sein Liebling geblieben! Der prächtige Greis, knorrig von Gestalt und rauh von Wesen, er war ganz mild und weich geworden; er hätte sie am liebsten wie ein Püppchen auf seinen breiten Handteller gesetzt, um sie den herzulaufenden Fabrikleuten zu zeigen. – Sie war über Mittag geblieben, und die Frau Faktorin hatte ihre allerschönsten Eierkuchen backen müssen; aber auf ihren noch berühmteren Kaffee wurde nicht gewartet – pünktlich auf die Minute warf der passionirte alte Jäger Flinte und Büchsenranzen über, dann ging es auf der Chaussee in scharfem Marsche vorwärts.

Drüben zur Seite lag der Prinzenhof. Luft und Beleuchtung waren so klar und scharf, daß man die Blumengruppen auf dem Rasenparterre bunt herüberleuchten sah. Allerdings, hübsch genug


Streit um den Fahrweg. 0Nach dem Oelgemälde von Jaroslav Vesin.


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verschiedene: Die Gartenlaube (1885). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1885, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1885)_125.jpg&oldid=- (Version vom 22.3.2024)