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verschiedene: Die Gartenlaube (1886)

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Sprechsaal.


Frage 11: Können Sie mir ein gutes Recept für die Bereitung des Johannisbeerweins geben?

Antwort: Nach Heinrich Semler erhält man ein sehr starkes Getränk, wenn man dem ausgepreßten Saft der Johannisbeeren die doppelte Menge Wasser zusetzt und dann zwei Eßlöffel Hefe einrührt. Zwei Tage läßt man den Saft gähren, seiht ihn dann durch ein Haarsieb, fügt für je ein Liter ein Pfund Zucker bei und läßt die Vergährung erfolgen. Wenn dieselbe nahezu beendet ist, wird Franzbranntwein, dessen Menge den vierzigsten Theil des Wassers betragen soll, in das Faß gebracht, das man zwei Tage nachher fest verspundet. In vier Monaten ist der Wein reif. Das Recept ist sehr einfach; nur müssen Sie nicht glauben, daß die Bereitung des Beerenobstweines so leicht vor sich geht, wie man das Recept liest. Sie ist ebenso gut eine Kunst, wie die Weinbereitung aus der Weintraube, sie muß geprüft und will gelernt werden. Daß sie in Deutschland so wenig beachtet wird, ist nur zu bedauern. In England und Nordamerika bilden Beerenobstweine (Erdbeer-, Brombeer-, Johannisbeerwein und Stachelbeerchampagner) nicht zu unterschätzende Handelsartikel. Ausführlichere Anweisungen über die Bereitung dieser Weine finden Sie in Semler’s „Die Hebung der Obstverwerthung“ (Wismar. Hinstorff’sche Hofbuchhandlung) und in der kleinen Preisschrift „Das Beerenobst“ von Franz Göschke (Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis).

Frage 12: Ist es richtig, das faserige untere Ende des Spargels wegzuschneiden, oder beeinträchtigt es nicht den Geschmack, wenn man dasselbe beläßt?

Antwort: Schälen Sie richtig, vorschriftsmäßig den Spargel, dann erhalten Sie kein faseriges Ende. Die Schale des Spargels muß ganz entfernt werden. Sie ist bei einiger Aufmerksamkeit leicht vom Fleische zu unterscheiden, da beide eine durchaus verschiedene Struktur besitzen. Gegen das untere Ende wird die Schale dicker, hier muß man also mehr, als am oberen Ende abschälen. Sie brauchen dabei nicht ängstlich zu verfahren, denn die Schale ist keineswegs werthlos. Der treffliche Kenner des Spargelbaus und der Spargelverwendung, E. Brinckmeier, läßt, wie er in seinem „Braunschweiger Spargelbuch“ mittheilt, seit Jahren die abgeschnittenen Schalen, in Sieben oder auf Tüchern ausgebreitet, womöglich in der Sonne trocknen. Dieselben können an luftigen Orten in Beuteln aufbewahrt werden und geben, in der Bouillon gekocht oder zu Sauce verwendet, diesen den vollen Geschmack von frischem Spargel.

Frage 13: Wie entfernt man alten Schellackanstrich aus Fußböden? Spiritus und Schmierseife wurden vergeblich versucht. Eine besonders ätzende Lauge aus einer Droguenhandlung, auf einen solchen Anstrich angewandt, ergab außer blutigen Händen einen häßlich gefleckten Boden. Wir bitten um Antwort aus dem Leserkreise.



Allerlei Kurzweil.


Schach.
Von Georg Chocholous in Bodenbach.
SCHWARZ

WEISS
Weiß zieht an und setzt mit dem dritten Zuge matt.


Räthsel.

Groß ist die Zahl meiner Brüder, unzählig scheinen sie dir wohl;
Fügst du ein Zeichen mir bei, nenn’ ich ein fröhliches Fest.



Kleiner Briefkasten.

Anonyme Anfragen werden nicht beantwortet.)

Vieljährige Freundin der „Gartenlaube“ in St. Petersburg. Herzlichen Dank für die zu einem „Rollstuhl oder irgend einem anderen wohlthätigen Zwecke“ bestimmten uns übersandten 50 Mark. Möge Ihr edles Beispiel recht zahlreiche Nachahmer finden! Auch die kleinste Gabe ist uns zu solchem Zwecke willkommen.

Langjährige Abonnentin in Metz. Die Veröffentlichung der Erzählung „Aus eigener Kraft“ von Wilhelmine von Hillern im Jahrgang 1870 der „Gartenlaube“ mußte wegen Krankheit der Verfasserin unterbrochen werden. Die für Nr. 23 bestimmte Fortsetzung erschien deßhalb erst in Nr. 38.

Margarethe v. E. Das Manuskript ist nicht verwendbar und steht zu Ihrer Verfügung.

A. A. in Riga. Gustav Nieritz ist bereits am 16. Februar 1876 gestorben.


Inhalt: Die Lora-Nixe. Novelle von Stefanie Keyser (Fortsetzung). S. 257. – Kleine Freunde. Illustration. S. 257. – Von klingender Münze und ihrem Werthe. Offener Brief an eine Wißbegierige. Von C. Falkenhorst. S. 263. – Ostermorgen. Gedicht von Julius Lohmeyer. Mit Illustration. S. 265. – Die Andere. Von W. Heimburg (Schluß). S. 266. – Noch heute „das geheimnißvolle Grab“. Neue Studien und alte Erinnerungen von Friedrich Hofmann. S. 268. Mit Abbildungen S. 270 und 271. – Was will das werden? Roman von Friedrich Spielhagen (Fortsetzung). S. 272. – Blätter und Blüthen: Osterwasser. S. 274. Mit Illustration S. 261. – Heimkehr vom Markt. Von Karl Albert Regnet. Mit Illustration. S. 275. – Hasen in Wassersnoth. S. 275. Mit Illustration S. 269. – Die Wiederherstellung der Marienburg. S. 275. – Heim für deutsche Erzieherinnen in Paris. S. 275. – Sprechsaal. – Allerlei Kurzweil: Schach. – Räthsel. – Kleiner Briefkasten. S. 276.




Unseren neu eingetretenen Abonnenten

theilen wir hierdurch mit, daß sie den letzten Jahrgang (1885) der „Gartenlaube“ bis auf Weiteres noch zum Subskriptionspreise von M 6.40 durch alle Buchhandlungen beziehen können. Derselbe enthält unter anderem folgende Novellen und Romane:

Die Frau mit den Karfunkelsteinen. Von E. Marlitt. 0 Trudchens Heirath. Von W. Heimburg. 0 Ein wunderlicher Heiliger. Novelle von Hans Hopfen. 0 Unruhige Gäste. Von Wilhelm Raabe. 0 Unterm Birnbaum. Von Th. Fontane. 0 Verdächtig. Von E. Werner. 0 Edelweißkönig. Von Ludwig Ganghofer etc. etc.

Von einzelnen älteren Jahrgängen der „Gartenlaube“ können wir noch eine beschränkte Anzahl von Exemplaren zu dem ermäßigten Preise von nur Mark 3. – für den vollständigen Jahrgang abgeben.

Es sind dies die Jahrgänge 1868, 1869, 1872, 1875, 1876, 1877.

Aus dem reichen Inhalte dieser Bände seien hier nur folgende größere Novellen und Romane genannt:

Der Schatz des Kurfürsten von L. Schücking Ein kleines Bild von E. Wichert
Vetter Gabriel von Paul Heyse Das Capital von L. Schücking
Prinz oder Schlossergeselle von Louise Mühlbach 1868 Hund und Katz’ von Herman Schmid 1875
Süden und Norden von Herman Schmid Die Kaiserin von Spinetta von Paul Heyse
           
Reichsgräfin Gisela von E. Marlitt Im Hause des Commerzienrathes von E. Marlitt
Die Gasselbuben von Herman Schmid Vineta von E. Werner
Jedem das Seine von Ad. von Auer 1869 Ein Grab von A. Godin 1876
Verlassen und Verloren von L. Schücking      
           
Am Altar von E. Werner Aus gährender Zeit von Victor Blüthgen
Die Diamanten der Großmutter von L. Schücking 1872 Im Himmelmoos von Hermann Schmid 1877
Was die Schwalbe sang von Fr. Spielhagen Teuerdank’s Brautfahrt von G. von Meyern

manicula 0 Bestellungen auf den Jahrgang 1885 sowohl als auf die älteren Jahrgänge führen alle Buchhandlungen aus, welche den neuen Jahrgang liefern. Nur solche Besteller, welche an ihrem Wohnort oder in dessen Nähe keine Buchhandlung haben, wollen sich unter Beifügung des Betrags der Bestellung (event. in Briefmarken) direkt franko an die unterzeichnete Verlagshandlung wenden.

Leipzig, April 1886. Ernst Keil’s Nachfolger. 



Verantwortlicher Herausgeber Adolf Kröner in Stuttgart. Redakteur Dr. Fr. Hofmann, Verlag von Ernst Keil’s Nachfolger, Druck von A. Wiede, sämmtlich in Leipzig.
Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1886). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1886, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1886)_276.jpg&oldid=- (Version vom 25.1.2024)