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verschiedene: Die Gartenlaube (1886)

Das Schiller-Denkmal in Chicago. Das Deutschthum in Amerika hat in seinen Annalen ein neues schönes Fest zu verzeichnen. Im Lincoln-Park von Chicago, nahe den schönen Blumenanlagen desselben und dem Gestade des Michigansees, ist am 8. Mai ein Schiller-Denkmal enthüllt worden: eine Bronzestatue auf einem Granitsockel, nach dem Muster derjenigen, die in Marbach, Schillers Geburtsstadt, errichtet ist, welche der große Bildhauer Ernst Raue modellirt und Wilhelm Pelargus in Stuttgart in Erz gegossen hat. Auch der Guß der neuen Statue wurde dem Letzteren anvertraut, die Zeichnungen des Sockels dem Professor Dollinger in Stuttgart. Von dem Schwabenverein in Chicago, der seit 1878 besteht, ging die Anregung aus, dem großen Dichter ein Denkmal zu stiften: die Deutschen aller Stämme betheiligten sich an den Sammlungen zu dem schönen Zweck. So erhebt sich jetzt in Chicago das stattliche Schiller-Denkmal als Zeichen der Zusammengehörigkeit aller Deutschen, diesseit und jenseit des Oceans, durch das Band, das die großen Geister der Nation für alle Zeiten gewoben. G. 

Der Waareneinkaufsverein zu Görlitz, über dessen Entstehung und Entwickelung die „Gartenlaube“ ihren Lesern bereits vor 10 Jahren (1876, Nr. 36 „Ein Unicum in Deutschland“) ausführlich berichtet hat, feierte kürzlich das 25jährige Jubiläum seines Bestehens; denn am 6. April 1861 war es, wo 11 Görlitzer Arbeiter, zumeist Tuchmacher, zusammentraten, um durch wöchentliche Einzahlungen von je einem Silbergroschen ein kleines Betriebskapital zum Einkauf von Verbrauchsgegenständen (zunächst Cigarren, Streichhölzer, Seife, Zucker und Kohlen) aufzubringen. Gegenwärtig hat der Verein, außer dem Zentrallager und der Centralversandstelle sowie einem Engroslager auf eigenen Grundstücken, noch zehn Detailverkaufsstellen, und das Geschäft erstreckt sich auf Waaren aller Art. Die Mitgliederzahl beträgt 928, doch ist der Verkauf nicht auf diese beschränkt geblieben. Zu den Abnehmern gehören außer dem größten Theile der Einwohnerschaft von Görlitz die Kleinhändler der Städte und Dörfer in etwa zehnmeiligem Umkreise.

Die Feier des Jubiläums für die Mitglieder und ihre auswärtigen Gäste soll in sommerlicher Zeit, Ende Juli stattfinden, während den Beamten und Arbeitern schon in den letzten Tagen des März ein Jubelfest gegeben und ihnen namentlich durch die Begründung einer Pensions- und Unterstützungskasse eine Jubilänmsfreude bereitet worden ist.

Für den kranken zweiundsiebzigjährigen Schriftsteller („Gartenlaube“ 1885 Nr. 36) gingen ein:
J. G. Ullrich, Geh. Sekr. in Dresden Mark 6; Deutsche Genossenschaft dramatischer Autoren und Komponisten in Leipzig 10; M. in Braunschweig 5; O. R. in Meißen 5; Lt. in Breslau 2; O. T. in Eibenstock 1; G. H. in Breitenbrunn b. Schwarzenberg 3; E Rey in Memel 1,50; Friedr. Lutz in Stuttgart 3; Fritz Poehlmann in Erlangen 4; L. v. Blumröder in Ibenhain b. Waltershausen 10; M. G. in Pirna 3; A. v. Einsiedel in Dresden 3; Von 3 Hamburgern je 3 M. u von 2 Italienern je 1,50 M. durch J. rech in Hamburg, zusammen 12; Anonymus, eine schwergeprüfte Mitschwester in Fraustadt 1; R. D. in Leipzig 5; Geschw. Thieme in Halle a. d. Saale 3; S. Cantler in Erding 20; Familie Mzr in Rbg. in Sachs. 12; Wilhelm in Braunschweig 3; H. M. in Braunschweig 3; K. K. in E. u A. J. in B. (je 5 M.) 10; Frau Wwe. Otto Reusch in Köln 10; A. Erb in Heidelberg 10; K. in Tambach 2; Eine Dame aus Gmunden 10; E. L. T. S. 9 in L. 20; Paul Busse in Berlin 3; Moses Meyer in Soest in W. 1; O. B. in Berlin 6; H. in Y. (Postst. Düsseldorf) 40; Aus Großenhain 0,50; R. Hanno in Heidelberg 5; N. N. in Prinzenstein 1,50; H. A. G. in Hamburg 1; R. E. in Schalke 5; N. N. in Burgsteinfurt 2; Bauer in Wächtersbach 5; M. in Luckau i. d. L. 10; A. Willibald in Donaueschingen 5; Ungenannt in Wertingen 5; Von einem weitläufigen Kollegen in Koethen 2; Oberstlieutenant von Brömbsen in Braunschweig 10; Else in Berlin 1; Heinrich Scheel in Stralsund 6; Hedwig Landrock in Erfurt 3; X. Y. Z. in Wandsbeck 10; J. C. W. in Berlin 5; Paul Bethke in Breslau 1.10; N. N. in Blankenkenburg a. H. 6,05; Postst. Stralsund-Berlin 1; Frl. M. Rottmann, H. Vendel b. Brühl 10; Von einer Magd des Herrn 2; Robert Wilms in Straßburg i. E. 2; Leserin der „Gartenlaube“ C. R. in Forst in L. 1,30; O. J. Rath Lehmann in Oldenburg 3; A. Hahn in Barth 2; Redaktion der „Gartenlaube“ 50; B. Schmidt in Paris 20; J. N. in Kassel 3,05; C. Schmidt in Bückeburg 3; Aus Schwenningen 3; Aus Lübeck 3; Felix in Leipzig 0,50; J. Hartmann in Frankfurt a. M. 3; M. v. Besser in Perkau 5; H. M. Teichmann in Dresden 3,05; Frau Dir. Therese Gronau in Berlin 3; Eine langjährige Abonnentin in Bremervörde 5; Aus St. Petersburg 25; Grabow in Bergen bei C. 3; Dth. in Warnemünde 3; P. M. in P. 2; Marie U. in Hamburg 10; Rosalie Müller in Bovenden 2; Unbekannt, Frankfurt a. M. 3; Aus Magdeburg 3; „Dank dem Spender, Gott vergelt’s“ Darmstadt 5; An einem Sonntag Abend im Familienkreise gesammelt d. Gustav Boehme in Mageburg 4,50; Ernst Anders in Berlin: „Wenig aber gern“ 3,05; M. H. in Dresden 3; E. Rein in Dresden 5: Sammlung durch O. C. in Berlin 22,05; B. X. in Berlin 5; A. A. 3; Frau E. M. 5; K. Reble in Karlsruhe in B. 5,05; J. B. in Linden vor Hannover 4; Geschwister Alexander, Mathilde, Alfred und Klara Röldecke in Freiburg i. Br. 4; Durch Paul Schreiber in Leipzig 3; Otto Koenig in Eisfeld 10; G. Sch. in Görlitz 20; M. St. in Altenburg 1; Aus Frankenhausen am Kyffh. 1; J. St. in Mainz 20; Louise in Wolfenbüttel 1,50; Abonnentin der „Gartenlaube“ Frau M. Baronesse von Korff in St. Petersburg durch C. Hörschelmann (10 Rubel) 19,90; M. Th. in Krimmitschau 20; M. Herrmann in Schönebeck a. d. E. 10; „Wenig aber wohlgemeint,“ Frankfurt a. M. 5; Mary Werner in München 10; R. M. in Herzberg am H. 3; G. G. in Magdeburg 1; J. E. in Rostock 1; Adele Schönberg in Emden 3; Von einer Leidensgenossin u. deren Schwester in Dresden 3; N. N. in Endenich 5; Aus Hadersleben 1; T. R. in Schwerin 3; Marie, Hohenlohenhütte 1; Rechnungsrev. a. D. Moeller in Gaarden b. Kiel 6; E. Erlen in Braunschweig 2; Kosmopolit 5; M. K. in Dresden 5; M. B. in Heidelberg 1,50; Eine langjährige Abonnentin der „Gartenlaube“ in Hamburg-Pöseldorf 5; H. Sch. u. A. F. in Roseln (1 Gulden ö. W.) 1,60; L. D. in Leipzig 10; C. Gerke in Hamburg 2: M. Kaufmann Wwe. in Ladenburg 3,05; S. in Wandsbeck 20; Aus Rendsburg: „Wenig aber von Herzen“ 5; Tante Lisebetb in Stettin 6; Th. K. in Hamburg 5; Ein Scherflein aus Hamburg 3; Misling in Marienthal b. Helmstedt 5; Emil Brandt in Wiesbaden 2; Aus Gotba 2; M. v. O. in Kassel 5; K. X. in Halle a. S. 1; Frau S. in Dresden 3; J. Rff., Heimweg Pöseldorf 14; Alban Haberland in Naundörfchen 3; E. Bode in Lichtenberg 2; Dr. Friedrich Prym in Würzburg 20; „Selbst die kleinste Gabe ist willkommen.“ Aus Mainz 0,90; Pastor R. in K. 2; J. M. in Gr. Strehlitz 1,50; O. Martini in Maidenhead 3,06; Prof. Dr. H. in Döbeln 3; Gesammelt in Regenwalde 16,50; Fr. Neumann in Berlin 3: Ungenannt in Bergen a. R. 3; Marie S. in Dresden 20; M. S. in Oschatz 12; Aus Bergen a. R. 2; Aus Linz a. Rh. 3; E. verw. Rein in Zittau 3; A. H. in Friedeberg 1,50; H. in Köslin 3; Dr. Hagemann in Wiesbaden 10; G. f. R. in Weimar 10. 0 Summa 931 M. 21 Pf.

Indem wir die Sammlung hiermit schließen, sagen wir all den menschenfreundlichen Gebern herzlichen Dank, welche es ermöglichten, die letzten durch Noth und Trübsal verkümmerten Lebenstage eines Veteranen der Feder erträglicher zu gestalten. In dem tröstenden Bewußtsein, von denjenigen nicht verlassen zu sein, denen er so manche Stunde des heitersten Genusses verschaffte, schloß der kranke lebensmüde Greis die Augen. Die nach seinem Tode noch eingegangenen Gaben haben wir der Wittwe des Verewigten, welche in aufopfernder, treuer Pflege ihre eigene Gesundheit schädigte, übergeben. Die Redaktion. 

Allerlei Kurzweil.


Skataufgabe Nr. 3.[1]
Von K. Buhle.
(Die drei Könige zu Heimsen.)

Die Mittelhand spielt Eichel (tr.)-Solo und hat, nachdem sie die ersten 6 Stiche mit 53 Augen hereinbekommen hat, noch folgende Karten:

(tr. K.)       (p. K.)       (c. K.)       (car. D.)

verliert aber das Spiel, denn die Gegner erhalten 60 Augen. Hätte jedoch der Spieler zu den drei Königen auch noch den vierten gehabt, also statt Schellen-Ober (car. D.) den Schellen-König (car. K.), so würde er sein Spiel mit 70 Augen gewonnen haben.

Wie saßen die Karten und wie war der Verlauf des Spieles?


Auflösung der Skataufgabe Nr. 2 auf Seite 360.

Die Karten der Gegner sind so vertheilt:

     Vorhand: eK, eO, gD, gO, g9, sK, sO, s9, s8, s7;
Hinterhand: rW, eD, eZ, e9, rK, rO, r9, r8, r7.

Im Skat liegen: g8, g7, und der Gang des Spieles ist folgender:

1. sK, sD, eD (– 26),
2. rK, eK, rZ (– 18),
3. sO, sZ, eZ (– 23),
4. rO, eO, rD (– 17),
5. gD, gK, gZ (– 25)
6. gO, gW, r7 (+ 5),

wonach Hinterhand noch einen Stich auf rW erhält. Uebernimmt der Spieler gO nicht mit einem hohen Wenzel, so erhält er nur 6 Augen.

Auch Grand hätte der Spieler bei der angegebenen Sitzung verloren, obwohl im praktischen Spiel Grand auf die gegebene Karte allerdings sicherer zu gewinnen war als Eichelsolo, ein Umstand, welcher jedoch, entgegen der Meinung einiger Einsender, die Richtigkeit der Aufgabe nicht beeinträchtigen kann, da er außerhalb des Rahmens der Aufgabe liegt.


  1. Abkürzungen: e., g., r., s. = Eicheln (tr.); Grün (p.); Roth (c.); Schellen (car.). W., D., Z., K., O., 9, 8, 7 = Wenzel (B.), Daus (As), Zehn, König, Ober (Dame) etc.


 Auflösung des Ring-Räthsels auf Seite 440:


Inhalt: Sankt Michael. Roman von E. Werner (Fortsetzung). S. 441. – Dunkle Gewerbe am Wege der Wissenschaft. S. 447. – Arbeiter- und Heimatkolonien im Moor. Von A. Lammers. S. 448. – Ein Sängerfest im „Deutsch-Athen“ Nordamerikas S. 449. Mit Illustrationen und zwei Portraits S. 441. 449 und 450. – Was will das werden? Roman von Friedrich Spielhagen (Fortsetzung). S. 450. – Ausstellungs-Briefe. Von Hermann von Baudissin. 1. Ein Abend in der Jubiläums-Kunstausstellung in Berlin. S. 456. Mit Illustrationen S. 453 und 457. – Die bayerische Königstragödie. 1. An der Todesstätte König Ludwig’s II. Mit Illustration S. 458. – Blätter und Blüthen: Der Einzug Gustav Adolf’s in Nürnberg. Von Marcus Schüßler. S. 459. Mit Illustration S. 444 und 445. – Zur Sprachreinigung. Von Daniel Sanders. S. 459. – Arzt und Spaßmacher. – Jubelfeier der Schützengilde in Schweidnitz. – Gejaöt der Schauspieler im Ciceronischen Zeitalter. S. 459. – Das Schiller-Denkmal in Chicago. – Der Waaremeinkaufsverein zu Görlitz. – Quittung für den kranken zweiundsiebzigjährigen Schriftsteller. – Allerlei Kurzweil: Skataufgabe Nr. 3. Von K. Buhle. – Auflösung der Skataufgabe Nr. 2 auf Seite 360. – Auflösung des Ring-Räthsels auf Seite 440 S. 460.




Nicht zu übersehen!

Mit dieser Nummer schließt das zweite Quartal dieses Jahrgangs unserer Zeitschrift, wir ersuchen daher die geehrten Abonnenten, ihre Bestellungen auf das dritte Quartal schleunigst aufgeben zu wollen.


Die Postabonnenten machen wir noch besonders auf eine Verordnung des kaiserlichen General-Postamts aufmerksam, laut welcher der Preis bei Bestellungen, welche nach Beginn des Vierteljahrs aufgegeben werden, sich pro Quartal um 10 Pfennig erhöht (das Exemplar kostet also in diesem Falle 1 Mark 70 Pfennig statt 1 Mark 60 Pfennig).

manicula 0 Einzeln gewünschte Nummern liefern wir pro Nummer incl. Porto für 35 Pfennig (2 Nummern 60 Pf., 3 Nummern 85 Pf.). Den Betrag bitten wir bei der Bestellung in Briefmarken einzusenden. Die Verlagshandlung.     


Verantwortlicher Herausgeber Adolf Kröner in Stuttgart. Redakteur Dr. Fr. Hofmann, Verlag von Ernst Keil’s Nachfolger, Druck von A. Wiede, sämmtlich in Leipzig.
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