Seite:Die Gartenlaube (1886) 556.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
verschiedene: Die Gartenlaube (1886)


Sprechsaal.

Zimmerfontaine. Die wohlthätigen Wirkungen einer Zimmerfontaine bestehen, wie wir schon wiederholt hervorgehoben haben, darin, daß der zerstäubende Wasserstrahl die Luft reinigt und durch die gleichmäßige Verdunstung kühl, feucht und milde macht. So erfrischend nun eine derartige Atmosphäre für den Gesunden ist, so wohlthuend wirkt sie namentlich auf Lungen- und Halsleidende, Nerven- und Augenkranke, die sich in der Nähe einer Zimmerfontaine wesentlich wohler fühlen. Der allgemeinen Verbreitung dieses so nützlichen Hausgeräthes stand bisher jedoch einerseits der hohe Preis, andererseits die schwierige und verwickelte Behandlung und Zustandhaltung der einzelnen Systeme im Wege. Diese Nachtheile sind durch die „Exakt-Fontaine“ beseitigt, welche der Ingenieur Ernst Fischer in Berlin SW., Belle-Alliancestraße Nr. 81, konstruirt hat. Dieselbe beruht auf dem Luftdrucksystem und ist überaus einfach und bequem zu handhaben und in Betrieb zu erhalten, indem man nach der Füllung des Bassins nur die unteren Ballons von Zeit zu Zeit wie eine Sanduhr umzudrehen braucht, um den Strahl von Neuem spielen zu lassen. Die sonst gebräuchlichen Uhrwerke, Heizvorrichtungen, Pumpen etc. kommen dadurch in Wegfall und mit ihnen mehr oder minder kostspielige Reparaturen und Betriebskosten. Die Exaktfontaine besteht, wie unsere Abbildung zeigt, aus einem das Bassin tragenden Blumentisch, der, aus Bronze, Zink und gebogenem Schmiedeeisen hergestellt und mit Gold bronzirt, zu jeder Zimmereinrichtung paßt und durch den niedrigen Preis von 30 Mark auch minder Bemittelten zugänglich ist.

Arndt’scher zusammenlegbarer Speiseschrank. Gute Erhaltung und Aufbewahrung der Speisen bildet im Sommer eine der Hauptsorgen unserer Hausfrauen. Sie haben in dieser Zeit nicht allein mit der übermäßigen Hitze zu kämpfen; auch das Heer der Insekten bestürmt namentlich in den heißen Monaten die Speisevorräthe und richtet durch Niederlegung der Brut nicht unbedeutende Verheerungen in der Speisekammer an. Ein treffliches Schutzmittel gegen alle derartige Verunreinigung der Küchenvorräthe bilden Schränke aus Eisendraht, deren Gebrauch leider bis jetzt nicht so allgemein geworden ist, wie man glauben sollte. Wir führen heute unseren Lesern die Abbildung eines solchen Speiseschrankes vor, welcher von der Firma Gebrüder Arndt in Quedlinburg vor Kurzem in den Handel gebracht wurde. Derselbe ist in den verschiedensten Größen zu beziehen und des leichteren Transportes wegen zusammenlegbar. Zum Schutze gegen Rost ist er zweimal dauerhaft lackirt und besitzt vor den hölzernen Schränken den Vorzug, daß er von Würmern, Mäusen und Ratten nicht zernagt werden kann. Seitdem man festgestellt hat, daß hier und dort Krankheitskeime durch Insekten, namentlich durch Fliegen, auf Nahrungsmittel übertragen wurden, kann dieser Schrank, welcher dem lästigen geflügelten Schwarm den Zutritt zu den Speisen verwehrt, in gewisser Hinsicht auch als ein Mittel zur Verhütung ansteckender Krankheiten betrachtet werden.

Frage 19: In verschiedenen Handbüchern der Blumenpflege wird der Rath ertheilt, Zimmerpflanzen mit „warmem“ Wasser zu begießen. Wie viel Grad soll die Temperatur des Wassers betragen, damit das Wachsthum der Pflanzen am besten gefördert werde?



Inhalt: Sankt Michael. Roman von E. Werner (Fortsetzung). S. 537. – Schwarzwälderin. Illustration. S. 537. – Ausstellungs-Briefe. Von Hermann von Baudissin. 2. Das Fest der Künstler. S. 540. Mit Illustrationen S. 540, 541, 542 und 543. – Was will das werden? Roman von Friedrich Spielhagen (Fortsetzung). S. 544. – Das Picknick. Von Oskar Justinus. S. 551. Mit Illustration S. 548 und 549. – Goethe’s Sterbe- und Arbeitszimmer. Mit Illustrationen S. 553. – Die Geheimmittel gegen Trunksucht. Von Dr. Fr. Dornblüth. S. 554. – Blätter und Blüthen: Die deutsche Sprache in Oesterreich und Amerika. – Ein Bundesgenosse Deutschlands. – Der erste deutsche Verlagsbuchhändler. – Schmückung der Kriegergräber bei Metz. – S. 555. – Sprechsaal: Zimmerfontaine. – Arndt’scher zusammenlegbarer Speiseschrank. S. 556.



Soeben ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

„Gartenlaube-Kalender“
für das Jahr 1887.
8. 014 Bogen mit zahlreichen Illustrationen in Holzschnitt.
Elegant gebunden Preis 1 Mark.


Die über Erwarten günstige Aufnahme und die große Verbreitung, welche unser „Gartenlaube-Kalender“ gleich im ersten Jahre seines Erscheinens gefunden hat, machen es uns möglich, den Preis für den neuen Jahrgang, elegant in Ganzleinwand gebunden, auf nur 1 Mark festzusetzen.

Der Kalender bringt wieder neben einem ausführlichen Kalendarium, verbunden mit haus-, garten- und landwirthschaftlichen Notizen und einem Jagdkalender, zahlreiche praktische Nachweise und Tabellen, populär-wissenschaftliche, belehrende und unterhaltende Artikel, besonders auch gute Erzählungen, Humoresken, Gedichte und vorzügliche Illustrationen. Aus dem reichen Inhalte geben wir im Nachstehenden einen kurzen Auszug:

Kalendarium, statistische Nachweise, Tabellen etc. etc. – Auf Posten. Erzählung von Zoë von Reuß. Mit Illnstralionen von H. Fieg. – Ein kühner Kriegszug. Von R. Lindenheim. Mit Illustrationen von H. Lüders. – Anita. Eine westafrikanische Geschichte. Von C. Falkenhorst. Mit Illustrationen von Fritz Bergen. – Heidelberg. Von Emil Peschkau. Mit Illustrationen von R. Püttner. – Die Frau des Zott. Erzählung von Ludovika Hesekiel. Mit Illustrationen von H. Fieg. – Im Mai. Gedicht von M. Eichler. – Mein letztes Vielliebchen. Humoreske von B. Renz. Mit Illustrationen von Fritz Bergen. – Am Meer. Gedicht von Frida Schanz. Mit Illustration von R. Hirth du Frênes. – Das Tagewerk des Kaisers Wilhelm.In der Webergasse. Von W. Heimburg. Mit Illustrationen von Z. R. Wehle. – Die Ruhestätte zweier Dichtermütter. Mit zwei Schattenrissen und einer Illustration von R. Püttner. – Beim Photographen (mit Illustration). Eine Plauderei von Oscar Justinus. – Der alte Fritz. Zum Gedächtniß seines hundertjährigen Todestages. Von Schmidt-Weißenfels. Mit Illustration nach Wilhelm Kaulbach’s Karton. – Blätter und Blüthen. Mit Illustrationen von Th. Grätz. – Ein Liebling des deutschen Volkes. (J. V. v. Scheffel.) Von R. Artaria. Mit Portrait. – Ueber Hausmittel und deren Anwendung bei Kindern. Offener Brief an eine Mutter. Von Sanitätsrath Dr. Fürst (Leipzig). – Stubenvogel-Züchtung zum Vergnügen, für wissenschaftliche Zwecke und zum Erwerb. Von Dr. Karl Ruß in Berlin. – Ein Königsleben. (Ludwig II. von Bayern.) Von Schmidt-Weißenfels. (Mit Portrait.) – Vom Büchermarkte. Von R. v. Gottschall. – Leopold Ranke. Vvn Ernst Hellmuth. (Mit Portrait.) – Die Entstehung der Finsternisse, insbesondere über die totale Sonnenfinsterniß vorn 19. August 1887. Von Dr. M. Wilhelm Meyer. – Polytechnische Umschau. Mit Illustrationen. – Uebersicht der Tagesgeschichte. Juni 1885 bis Juni 1886. – Gruß aus dem Gebirge. Illustration von H. Fechner jr. – Hochwildjagd. Jllustration von C. Reichert. – Die kleine Haarkünstlerin. Illustration von Paul Wagner etc. etc.

Der reiche gediegene Inhalt, die geschmackvolle Ausstattung und der überaus billige Preis des neuen Jahrgangs werden unseren „Gartenlaube-Kalender“, wie wir zuversichtlich hoffen, seiner Bestimmung, eine Ergänzung der „Gartenlaube“, ein alljährlich wiederkehrender, gern gesehener Hausfreund in jeder deutschen Familie zu werden, um ein gutes Stück näher bringen.

Der erste Jahrgang 1886 des „Gartenlaube-Kalenders“ steht denjenigen Abonnenten, welche denselben noch nicht besitzen, soweit der Vorrath reicht, zum Preise von 1 Mark ebenfalls noch zur Verfügung.

manicula 0Den beiliegenden Bestellzettel wolle man gefl. mit Namen und Adresse versehen der Buchhandlung übergeben, welche die „Gartenlaube“ liefert. – Postabonnenten erhalten den „Gartenlaube-Kalender“ in jeder beliebigen Buchhandlung oder gegen Einsendung von 1 Mark und 20 Pfennig (für Porto) in Briefmarken direkt von der unterzeichneten Verlagshandlung.

Leipzig, den 1. August 1886. Ernst Keil’s Nachfolger. 


Herausgegeben unter verantwortlicher Redaktion von Adolf Kröner. Verlag von Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig. Druck von A. Wiede in Leipzig.
Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1886). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1886, Seite 556. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1886)_556.jpg&oldid=- (Version vom 10.9.2022)