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verschiedene: Die Gartenlaube (1893)

Nr. 5.   1893.
Die Gartenlaube.

Illustriertes Familienblatt. – Begründet von Ernst Keil 1853.

In Wochen-Nummern vierteljährlich 1 Mark 60 Pf.   In Halbheften: jährlich 28 Halbhefte à 25 Pf.   In Heften: jährlich 14 Hefte à 50 Pf.



Freie Bahn!
Roman von E. Werner.
(4. Fortsetzung.)


Im Salon bildete Cäcilie den Mittelpunkt der plaudernden Gruppe am Kamin. Sie konnte sehr liebenswürdig sein, wenn sie wollte, und ihre junge Schwägerin war völlig bezaubert von ihr, während Erich. der heute überhaupt nur Augen und Ohren für seine Braut hatte, kaum von ihrer Seite wich. Nur Egbert Runeck nahm fast gar keinen Antheil an der Unterhaltung. Er blickte nach der Terrasse, wo die beiden Herren im lebhaftesten Gespräch standen, und dann ruhten seine Augen wieder auf der jungen Baroneß, aber seine Stirn zog sich dabei fast drohend zusammen.

„Nein, Erich, das wirst Du mir nicht einreden, daß es hier in Deinem Vaterland auch einen Frühling giebt,“ rief Cäcilie lachend. „An der Riviera blüht und duftet alles schon seit Monaten, doch seit wir die Alpen überschritten, haben wir nichts als Sturm und Kälte gehabt, und nun vollends diese Fahrt nach Odensberg! Überall noch winterliche Oede. nichts als das


Die Wenzelskapelle bei Oberlahnstein und der Königsstuhl bei Rhense.
Originalzeichnung von R. Püttner.

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1893). Leipzig: Ernst Keil, 1893, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1893)_069.jpg&oldid=- (Version vom 6.1.2019)