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Verschiedene: Die Gartenlaube (1894)


Ein Rendezvous.
Nach einem Gemälde von W. Stryowski.


Wenn ich an die Jagd denke, die er ’mal auf Dido machte – meine Kabinen sahen nachher wie Schlachtfelder aus. Aber hungern soll der Kerl da draußen doch nicht. Jan! Jan Grenboom! Wo steckt das Walroß? – Gieb dem ‚Korsar‘ ein Stück Fleisch und auch zu saufen, wenn er Durst hat!“

Gleich darauf hörte man von außen das tiefe dröhnende Bellen eines großen Hundes, und vor der niedrigen Fensterscheibe erschien der Kopf eines schwarz und weiß gefleckten Leonbergers, mit langem Behang und großen braunen Augen. Das Tier blickte aufmerksam ins Zimmer, um sich zu vergewissern, ob sein Herr noch da sei. Kamphausen nickte ihm zu wie einem alten Freund. „Korsar“ ließ ein leises freudiges Winseln hören und verschwand.

„Kluges Vieh!“ bemerkte Leupold beifällig. „Aber wenn Du, wie es scheint, keinen Appetit hast, dann komm’ mit mir in den Garten, die Sonne brennt ja hier ins Achterdeck herein, daß man Eier drin sieden könnte! Ist Dir’s recht?“

„Ganz recht, Kapitän!“

(Fortsetzung folgt.)
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Verschiedene: Die Gartenlaube (1894). Leipzig: Ernst Keil, 1894, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1894)_016.jpg&oldid=- (Version vom 15.1.2020)