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Eingeregnet.
Nach dem Gemälde von H. Bever.


Im Garten, wo die Sonne so recht heiß auf den Kies scheint, werden die Kinder spazieren geführt, respektive gefahren. Die kleinen Mädel schlafen im Wagen; Lothar hat die alte Klauß am Schürzenzipfel und zieht mit der anderen Hand sein auf Rädern befestigtes Pferdchen nach. Plötzlich fängt er an zu schreien mit seinem kräftigen Knabenstimmchen: „Papa! Papa!“ Jenseit der Buchenhecke, im freien Felde, hat er Anton gesehen; er läßt Pferd und Schürze los und läuft den Weg zur Hecke hinunter, und den Mann da drüben berührt der Ruf so weich und wohlig, als gehöre er hinein in den sonnigen Frühlingstag, der ihn aus seinem Stumpfsinn wecken will. Er bleibt stehen und sieht dem Bübchen entgegen, das da jubelnd angetrottet kommt, immer „Papa! Papa!“ rufend. Die alte Frau hat ihre Equipage im Stich gelassen und eilt dem Knaben nach.

„Aber, Lotharchen!“

Da ruft Anton: „Heben Sie mir das Kind herüber.“

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verschiedene: Die Gartenlaube (1898). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1898, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1898)_0349.jpg&oldid=- (Version vom 30.8.2020)