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verschiedene: Die Gartenlaube (1899)

An unsere Leser.

Die „Gartenlaube“ beschliesst mit diesem Hefte den Jahrgang 1899.

Seit nahezu fünfzig Jahren im ganzen deutschen Vaterlande, ja in der ganzen Welt, wo irgend Deutsche wohnen, verbreitet, ist die „Gartenlaube“ unter all den zahlreichen, neu auftauchenden Blättern das Lieblingsblatt des deutschen Hauses geblieben.

Sie verdankt dies dem treuen Festhalten an ihrem alten bewährten Programm:
Der deutschen Familie ohne Unterschied des Standes und der Konfession eine ungetrübte Quelle anregender Belehrung, fesselnder Unterhaltung zu bieten.

Bei Durchführung dieses Programmes erfreut sie sich der ständigen Mitwirkung einer stattlichen, sich immer wieder erneuernden Schar hervorragender Mitarbeiter auf allen Gebieten des Wissens und des dichterischen Schaffens.

Auch der Jahrgang 1900 wird davon Zeugnis ablegen. – Wir werden denselben mit zwei besonders anziehenden erzählenden Werken eröffnen:

„Im Wasserwinkel“ von W. Heimburg.
„Der Schutzengel“ von Paul Heyse.

Von weiteren Romanen und Novellen aus unseren Mappen nennen wir folgende:

„Der Dorfapostel“ von Ludwig Ganghofer.

„Am Webstuhl der Zeit“ von J. E. Heer.

„Samum.“ Eine Erzählung aus der Wüste von R. Stratz.

„Joachim Heinrichs Abenteuer“ von Karl Busse.

„Kampf ums Glück“ von Paul Robran.

„Im Teufelsmoor“ von Luise Westkirch.

„Glück ohne Aber“ von R. Artaria.

„Die Königin der Geselligkeit“ von Ernst Eckstein.

„Mutter“ von Eva Treu (Lucy Sriebel).

„Söhne des Reichslands“ von Herm. Stegemann.

Ferner können wir Romane und Erzählungen in Aussicht stellen von Hans Arnold, Marie Bernhard, Victor Blüthgen, Ida Boy-Ed, V. Chiavacci, Ernst Clausen, R. Greinz. Ernst Muellenbach, Charlotte Niese, Anna Ritter, Heinrich Seidel, R. Skoweonnek, O. Verbeck, H. Villinger, Richard Voss, E. Werner, Ernst Wichert, Adolf Wilbrandt, Karl Wolf u. a.

Aus der reichen Fülle von Beiträgen aus den Gebieten der Naturwissenschaft und Medizin, der Hygieine, der Technik, der Geschichte und Länder- und Völkerkunde seien nur folgende hier aufgeführt: An des Jahrhunderts Wende von Max Haushofer. – Aus Rom von Marie v. Ebner-Eschenbach. – Die Reform der Frauenkleidung von Prof. Dr. Eulenburg. – Das Rote Kreuz zur See von Dr. Reinhold Ruge. – Das Blondhaar von Wolfgang Kirchbach. – Reisen in den Mond von C. Falkenhorst. – Maria Mancini von L. v. Bodenhausen. – Kleine Künstler unter Masser von Prof. Dr. Kurt Lampert. – Ueber Krankenernährung von Prof. Dr. E. H. Kisch. – Die flüssige Luft von W. Berdrow. – Das Thorner Blutbad von R. v. Gottschall. – Herzwunden und Herznaht von Dr. J. H. Raas. – Die Südpolarexpedition von Prof. E. v. Drygalski. – Die Mafia von Woldemar Kaden. – Das Jahrhundert des Verkehrs (Erd- u. Weltverkehr. Weltmarktverkehr. Reiseverkehr. Verkehrsfortschritte. Völkerverkehr. Wanderverkehr. Geschäftsverkehr. Gesellschaftsverkehr.) von Paul Dehn.

Ueber das grosse Ereignis äes Jahres 1900, die Pariser Weltausstellung, wird ein Mitglied der Redaktion, das sich zu diesem Zwecke nach Paris begiebt, eingehende Berichte liefern.

Unseren Traditionen getreu, werden wir auch weiter mit besonderer Sorgfalt darauf bedacht sein, die Erinnerungen zu pflegen, welche die vielen Deutschen im Auslande mit der alten Heimat verbinden. Die Vermissten-Liste der „Gartenlaube“, durch welche allein im letzten Jahrzehnt wieder Hunderte von Verschollenen in den entferntesten Gegenden der Erde ermittelt und ihren bekümmerten Angehörigen zugeführt wurden, soll im Geiste ihrer segensreichen Bestimmung fortgesetzt werden.

Auf den für den neuen Jahrgang eingeführten besonderen Beilagen sollen die Leser in Wort und Bild geschilderte Tagesereignisse finden, ferner Werke der Kunst und Technik, Porträts interessanter Persönlichkeiten, Winke und praktische Ratschlage für Hauswirtschaft und Küche, Blumenpflege, für Kinder- und Krankenstube, für Pflege von Liebhaberkünsten und allerlei Handfertigkeit in Frauenarbeiten, für Spiele im freien und im Zimmer etc.

Eine reiche Illustration, vermehrt durch feine Kunstbeilagen, wird den neuen Jahrgang noch mehr als die früheren schmücken.

So dürfen wir wohl hoffen, dass die „Gartenlaube“ mit ihrem reichen Inhalt auch im kommenden Jahre überall freudig aufgenommen werden und ihren alten Ehrenplatz im deutschen Hause behaupten wird.

Glückauf zum Neuen Jahre!
Leipzig, im Dezember 1899.
Redaktion und Verlag der „Gartenlaube“.
Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1899). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1899, Seite 897. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1899)_0897.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2017)