Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 033.jpg

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3. Anderweitige Eisenburger

Zisterzienserkloster Bebenhausen (W. U. I. 272). Dieses Isenburg ist aber im Oberamt Horb gelegen, von wo sich ein Geschlecht mit 3 Hufeisen im Wappen benennt (L. Schmid: Die freien Herren von Werstein und Isenburg). 1240 ist ein Hainricus de Isenburg Zeuge, da Abt Konrad von Reichenau dem Kloster Salem gegen einen jährlichen Wachszins 2 Wiesen bei Hohenkrähen und Friedingen überläßt (Codex dipl. Salemitanus I. 239). Auch dieser ist nach Groß als von der erstgenannten Linie abstammend bestimmt. Schon 1211 macht ein Hugo Camerarius de Isenburch Zeuge, der sich nicht näher bestimmen läßt. Hingegen sind Gerlacus et Henricus de Isenburg (W. U. III. 363, 387), die 1235 unter den Zeugen sind, da Konrad von Hohenlohe, Graf von Romagna, der Kirche und dem Erzbischofe Heinrich von Köln sein Schloß Bichtel zu einem erblichen Lehen aufträgt, von der Isenburg in der Rheinprovinz. – Groß beansprucht um 1300 einen Herrn Berolt von Isenhain als einen Eisenburger Herrn Berthold. Derselbe ist (Stif. 8. 245) „Gewere“ eines Verkaufes von Seiten des Abtes Konrad von Ottobeuren an Konrad Knetstuel den Jungen von Memmingen, betr. Heinrichs Gut Blumenried zu Benningen. Kptl. O. 159 wird wohl Recht haben, wenn es diesen als Frater für sich anspricht und denselben 1282 als Rector ecclesiae sancti Martini und 1285 als dominus de Isenhain conservator domus sancti Antonii bestimmt. Es ist jedenfalls auch derselbe, der sich 1311 beim Rat der Stadt um ein „liegend Gut“ bewirbt und um 20 ℔ haller am St. Kilianstag (8. VII.) durch Marquart den Amman usw. erhält (Sti 225. 1). – Am Freitag in der Osterwochen 1393 (11. IV.) urkundet Pfaff Heinrich, Kirchherr zu Lauben, daß er sich mit Klaus Tagbrecht, Bürger zu Memmingen (künftig abgekürzt B. z. M.), seinem Lehensherrn und dessen Leuten und Hintersaßen zu Lauben bezüglich des Zehenten und andrer Dinge verglichen und an dieselben keinen Anspruch mehr zu machen habe. Dieser Brief ist besiegelt mit Pfaff Heinrichs, Friedrichs von Freyberg seßhaft zu Isenberg u. a. Insiegeln (Sta. 134. 5). Es ist dies offenkundig Freiberg-Eisenberg bei Füssen, trotz der räumlichen Nähe der Begebenheit. Uebrigens stammt die Sage die Freyberg seien einmal im Besitze der Eisenburg gewesen aus von Hormayers „Goldener Chronik“. Auch die im ältesten Urbar der bischöflich-augsburgischen Besitzungen aufgezählte Ysenburch (1316) ist dort oben zu suchen. – Der in G. I. 163 genannte „Lothar von Isenburg (vielleicht Eisenburg)“, Landvogt von Schwaben, den als Lutherius um 1309 auch der Gr. B. I. 69 enthält, ist nicht von unserm Eisenburg stammend – da es nach U. B. keinen Landvogt

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_033.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)