Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 051.jpg

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Heinrich III.

Erst 1340 hören wir von diesem nächsten Isenburger. Er wird am 20. Januar d. J. von Herzog Albrecht von Oesterreich „für die treuen Dienste, die er ihm und seinen Brüdern selig getan“, mit dem Zoll zu Memmingen als rechtem Lehen begabt: „Geben zu Wien, am Pfingsttag vor St. Agnesentag“ (G. A. II. 512; B. R. VII. 270). Am „Mittichen vor Lichtmezz“ (31. Jan.) 1341 erhält er weiters noch die Zins- oder „recht Mannslehen“ zu Memmingen und Kempten zu rechtem Mannslehen, die er (Albrecht von Oesterreich) von dem „Walse“ gekauft. Heinrich ist hier das ehrende „seinem getreuen Heinrich von Eysenburg“ zugelegt (B. R. VII. 298). Um diesen österreichischen Dank zu verstehen, müssen wir uns erinnern, daß die Landschaft inzwischen in schweren Kämpfen gelegen war, äußern und innern. Rudolfs des Habsburgers Sohn Albrecht hatte nach seinem Sieg über den Nassauer bei Göllheim 1298, zu welchem Siege ihm die schwäbischen Stände verholfen, den Dank hiefür bald vergessen, verjährte Reichslehen eingezogen und sich mit dem Plane getragen, Schweiz und Schwaben zu einem Erbfürstentum zu vereinigen. Die meuchlerische Hand seines Neffen Johann von Schwaben setze diesem Ziele ein Ende. Doch kam der Friede keineswegs. Sein Sohn, der schöne Friedrich, und dessen Bruder Leopold überzogen Bayern mit Krieg, andrer Ursachen halber. Als es dann gar noch um die Krone galt, spaltete sich Schwaben in zwei Parteien. Die stärkere, der Adel, hielt es mit Habsburg, während die Städte zu Ludwig halfen. Auch als diesem 1347 in Karl IV. infolge des über ihn verhängten Kirchenbannes ein Gegenkönig erwuchs, war es so. Die Eisenburger hatten anscheinend ihre ganze Kraft für das Erzhaus eingesetzt – darum der obgemeldete Dank für treue Dienste.

Was nun die Walse’, auch Waltse’, richtig Waldsee’schen Güter anbelangt, so ist hier zu erinnern, daß Ritter Heinrich von Waldsee in unserer Gegend reich begütert war und seine Gemahlin Klara, Schenkin von Winterstetten, nach seinem Tode selbe nach und nach veräußerte. Nach Vchz. I. 247 standen die Waldsee seit Jahren in Oesterreichischen Diensten, zogen schließlich ganz nach Oesterreich und verkauften am 7. II. 1331 ihre Besitzungen Waldsee, Neuwaldsee, Warthausen, Schweinhausen, Laupheim, Eberhardzell, Schwarzach an Herzog Albrecht und Otto von Oesterreich um 11000 Mark Silber, während die Winterstetten (Vchz. I. 54. 60. 97 u. ff.) und zwar Friedrich von Tanne mit der Herrschaft Winterstetten das Schenkenamt, Eberhard von Tanne mit der Herrschaft Waldburg das Truchsessenamt für Schwaben 1218 nach Aussterben des ursprünglichen

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_051.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)