Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 056.jpg

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und Bekämpfung, mangels Verkehr noch unheilvoller wirkten wie heute, kamen Wetterschläge usw. Was wunder, daß sich die „Arme Leut“ in den Schutz der freieren Städte als „Pfahlbürger“ flüchteten. Ein Reichsgesetz „die goldene Bulle“ von 1356, die Erlangung des Vorkaufsrechtes durch die Grundherren, Verbote des Hinausheiratens usw. suchten gegen solche Flüchtlinge anzukämpfen – und darum schwor auch unser Hans Rummelshusen „williglich“. Vorstehende allgemeinen Ausführungen sind einem Leitartikel der Augsburger Abendzeitung „Zur Aufhebung der Leibeigenschaft in Bayern“ von Anton Kleinheinz in Nr. 242/1908 entnommen.

Weiteres hören wir von den Daxbergern nichts mehr.

Jener Heinrich von Isenburg, der am Mittwoch nach Allerheiligen (6. XI.) 1387 die Katharina Staatzin, Hausfrau des Konrad von Kempten, Bürger zu Memmingen, mit dem Laienzehnten zu Berg, soweit er diesem Konrad zugeteilt war, belehnt (Sti 32. 1.) – ist, ob vierter oder fünfter Heinrich, nicht bestimmbar.

Heinrich V.

Dieser hat einen Bruder Burkhard, der bei Hormaier als Puppelin von Freyberg zum Eisenberg auftritt, den wir aber in diesen schlimmen Zeitläuften für uns reklamieren müssen, worin wir alle übrigen Quellen auf unserer Seite haben. Er widmete sich dem geistlichen Stande und brachte es zur Würde eines Propstes von St. Moritz in Augsburg (1396), nachdem er bereits 1393 im Besitze eines Kanonikates an der Kathedralkirche dortselbst gewesen war. 1407 stieg er zur Würde des Dompropstes in Augsburg empor. In seine Zeit fällt nun eine Bischofswahl: „Bischof Eberhard ging den Weg aller Welt 1411. Es kam zu einer zwiespältigen Erwählung, indem ein Teil des Domkapitels Anselm Nenninger, ein andrer Friedrich von Grafeneck seine Stimme gab. Beide Parteien zankten sich, wobei es im Dom 1419 sogar einmal zu blutigen Auftritten kam, bis Papst Martin V., auch aus einem Schisma hervorgegangen, kurzerhand 1421 beide Bischöfe absetzte und eine neue Wahl anordnete, aus welcher wieder zwei Kandidaten hervorgingen (1423): unser Burkhard und Berchthold von Reinhartsweil. Der Papst lehnte beide ab und ernannte auf den Stuhl des heiligen Ulrich Peter von Schaumburg“ (v. St. A. 240, G. A. II. 513, Kptl. 1). – Der Name „Puppelin“, unter welchem Burkhard meist erscheint, auch in B. R. XIII. 200 als Domherr neben Albrecht von Rechberg 1431, ist nach Oe. II. 310 gleich Hippolyt, was hier unmöglich und jedenfalls der aus der Kindheit verbliebene, damals nicht seltene Kosename ist. Unser Burkhard

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_056.jpg&oldid=- (Version vom 9.12.2016)