Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 077.jpg

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vermuteten, ist also eingetroffen. Heinrich ist nach Egelsee gezogen, woraus Eggmann die unnötige Schlußfolgerung zieht, daß die Herren von Egelsee, die einige Zeit auftreten, ein Zweig der vorigen Freiherren von Eisenburg gewesen seien (s. Bc. den Artikel „Engelsee“).

Als Vermittler, der Heinrich immer gewesen war, sehen wir ihn auch von der Bühne verschwinden. So anno 1460 (nach G. A. II. 56; St. Scho. 24): Ein Diener des Grafen Ulrich von Württemberg, der Zeller genannt, der sich mit 4 Pferden 6 Tage in Memmingen umhergetrieben, wurde aus irgend einem Grunde der Stadt feind und schatzte 2 Tage lang nach seinem Abzüge die ihm begegnenden Memminger. Als die Städter darob ergrimmt sich anschickten ihn und seine 2 Knechte zu fangen, warf er sich in den festen Kirchhof zu Erolzheim. Da thedigten ihn der von Erolzheim und der von Eisenburg aus dem Kirchhof, daß er und der Knecht (einer war entflohen) sich in der von Memmingen Gefängnis begeben sollten und sicherten sie des Lebens. Trotzdem die Stadt den wahren Sachverhalt darstellte, kam es zur Fehde mit Ulrich und dieser schickte, den Städtern unvermutet, sein Kriegsvolk unter Hans v. Rechberg. Dasselbe kam am 16. 6. früh 8 Uhr vor der Stadt an, trieb 3 oder 4 städtische Viehherden sowie die Rosse und Schafe weg, erstach einen armen Memminger Kärrner und nahm alle Stadtangehörigen gefangen, deren es im Felde habhaft werden konnte. Die Bürger sammelten sich zwar gewaffnet, wagten aber aus Furcht vor einem Ueberfall aus einem Hinterhalt keinen Ausmarsch, sodaß die Württemberger ungehindert Volkratshofen und Steinheim plündern, Amendingen und Pleß brandschatzen konnten. Memmingen mußte schließlich, nachdem es trotz Vermittlung des Konrad v. Stein, Marquard v. Schellenberg, Heinrich v. Eisenburg den schlimmen Hans v. Rechberg zur Herausgabe der Gefangenen und des Viehes nicht bewegen konnte, am 27. 6. zu Merklingen im Friedensvertrage die Urfehde des Zellers herausgeben, die Gefangenen mit 500 fl und 3 Herden mit 1516 fl lösen, Rosse und Schafe aber dahintenlassen.

1462 schlichtet Heinrich im Vereine mit Heinrich Tuntenheimer und Run Stüdlin als Schiedsmännern eine Irrung zwischen Margaretha Kuwenschießin, Priorin des St. Elsbethenklosters in Memmingen und Abt Michael von Ochsenhausen wegen der sogen. Nunnen-Au dieshalb der Iller gen Memmingen zu, sowie der unteren Au jenhalb der Iller und etlichen Grieses an der Iller bei Brunnen (Sti. 74.3).

Nachdem endlich am Montag nach Judika 1469 (20. 3.) Heinrich seinen leibeigenen Märk Glantzmann von Lawbow

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_077.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)