Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 085.jpg

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als Gemahl der Anna Tenflin von Ungerhausen, welches aber die Frau des Mitkäufers Johannes ist, während unser echter Jos eine Anna Krüeglin zur Ehegesponsin hat.

Groß glaubt, daß die Settelin reich geworden seien durch Handel und schließt dies warscheinlich aus verschiedenen Stiftungen, die sie gemacht hatten. Allein eine Meßpfründe zu stiften war dazumal minder schwierig, als 6000 fl bar zu erlegen. Wenn sie auch zu den wohlhabenden Familien in Memmingen zählen mochten (sie wären sicherlich sonst nicht mit einem Heinrich und Michael 1453 von Kaiser Friedrich in den Adelstand erhoben worden), so dürfen wir doch daraus, daß Jos der Alte noch 2 Zahlgehilfen braucht, daß die 3 Käufer schon Samstag vor Ambrosii 1458 (1. 4.) an die Spitaldürftigen das Holz, genannt der „Ger“ zu Holzgünz, wieder veräußern (Sti. 61. 2), daß schließlich sogar in der später noch zu erwähnenden „Registratura“ der Dokumente von Eisenburg 2 Urkunden sich verzeichnet finden, die besagen, daß das Kleeblatt 1462 die Eisenburg um 1400 Heller versetzt und erst 1469 wieder eingelöst hat, den nicht ganz unberechtigten Schluß ziehen, daß der Reichtum wenigstens des Hauptkäufers nicht übermäßig war.

Und nun der Kaufsgegenstand selbst:
1. Zum ersten die Güter und Stücke zu Eisenburg gelegen:
Die 2 Baumgärtlein dieshalb des Weiherleins,
Item die 2 Baumgärten jenhalb des Weiherleins,
das Krautgärtlein,
die große Wies,
die Mahd, das man nennt das Vogtmahd,
den Brühl, den man nennt den Vogtbrühl,
die Mahd, genannt Kehrshals,
den Bauhof daselbst und das aufgetan Feld, das ich obgenannter Heinrich v. Eisenburg zu dem Bauhof auf der Höhe habe reuten lassen,
die 5½ Jauchert Ackers auf dem hohen Berg,
die 3 Weiherlein, eins zwischen den Baumgärten, das andere in des Gläbers Garten und das dritte hinter dem Bauhof gelegen, den Weiher, den man nennt Seegader,
die nachgeschriebenen Sölden und Gütlein mit Namen:
das Gütlein, das Paulin Scholl baut, gültet 4 Pfd. Heller,
Mahd hinterm Bauhof, das Scholl baut, 1
Gütlein, das Nägelin baut, 3
Gütlein, das Zuckerauf (Zuckhenrigel) baut, 3
Gütlein, das der Jäger innehat, 4
Gut, da Hans Port draufsitzt, 4
Gut, da der Gläber draufsitzt, 4
Gut, da der Schneider draufsitzt,
Item und auch die Bannhölzer und anderen Hölzer, die zu obgenannter Feste, Burg und Berg zu Eisenburg gehören.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_085.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)