Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 109.jpg

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compensirt und quitt gemacht hat“ (in unserm Deutsch: Die Schwester von Sebastians Frau hat ihm „freiwillig“ Fellheim im voraus abgetreten, bezw. zugesprochen und er hat dafür 3000 fl „freiwillig“ dem Schwager überwiesen).

4. Ist zu wissen, daß Machariy Vogts Hausfrau ihres Vaters Todfall nicht erlebt, sondern die einzige hinterlassene Tochter Anna (b. Reichlin Agnes, also wohl Anna Agnes) „transmittiert“ hat, welche hernach im 17. Jahr ihres Alters mit Hans Gaudenz von Raittenau bei Bregenz verehelicht wurde.

5. Zeugen dieser Handlung waren: Hans Konrad von Bodmann zu Methingen, Christof von und zu Homburg, Klemens Reichlin zu Meldeck, Geh. Rath zu Ueberlingen, Jakob R. v. M., Bürgermeister zu Ravensburg (Bruder des Inhabers der Eisenburg und beide Söhne des Kilian R. v. M.) usw.


Sebastian Reichlin v. Meldegg.


Ein kleines Zwischenspiel gleich zu Beginn seiner Zeit: 1561 wird die Abgabe vom Geishof strittig. Am 14. Oktober erscheint im Namen der Augustiner z. M. der Notar Michael Hummel vor Schloß Eisenburg bei der Brücke und erklärt gegenüber dem Sebastian R. v. M. was folgt. Reichlin habe die vom Geishof od. Schottenholz zu entrichtenden Tratt- oder Herbsthühner als solche, wie sie nunmehr seit 60 Jahren alljährlich entrichtet wurden, nicht mehr annehmen wollen, weil sie für ein Vogtrecht über besagten Hof seien. Er wolle es nunmehr nochmal wagen und sie überantworten. Reichlin entgegnet, daß die Tratt im Geishof und dem Schottenholz und -Anger ihm gehöre. Auch habe der Prior der Augustiner ohne sein Vorwissen unbefugter Weise dahin eine Behausung gebaut. Sie sollen von solchem abstehen und allda einigen Rauch nicht weiter gebrauchen. Am 5. November übergibt Reichlins Notar Wolfgang Zeller dem Bürgermeister und Rat der Stadt eine Protestationsschrift, worin festgestellt wird, daß das Schottenholz und der Schottenanger seit unvordenklichen Zeiten unter aller Jurisdiktion, Oberkeit und Tratt des Schlosses Eisenburg gestanden sei. Vor hundert

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_109.jpg&oldid=- (Version vom 9.10.2022)